Dr. Friederike Hausmann, München
Im des Gründers des Verlagshauses Feltrinelli spiegeln sich zentrale Aspekte der Wirtschafts- und Gesellschaftsgeschichte Italiens nach dem Zweiten Weltkrieg: Das Wirtschaftswunder und die rasante Modernisierung des Landes mit der Metropole Mailand als heimlicher Hauptstadt, das Erstarken der Kommunistischen Partei und ihre Anziehungskraft auf Intellektuelle und Kulturschaffende, die Studentenund Arbeiterbewegung der sechziger Jahre und schließlich der Beginn der „Bleiernen Jahre“ in den Siebzigern.
Als Spross einer der reichsten Mailänder Familien gründete Feltrinelli den dezidiert linken Verlag gleichen Namens und trat der Kommunistischen Partei bei, brachte Welterfolge wie „Doktor Schiwago“ und „Der Leopard“ heraus und wurde deshalb von der kommunistischen Orthodoxie scheel angesehen. Er driftete weiter nach links, verschwand im Untergrund und starb schließlich am 14. März 1972 unter bis heute nie geklärten Umständen durch eine Explosion an einem Hochspannungsmast in Segrate bei Mailand.
Freier Eintritt, Spende erwünscht!
Erfolgreicher Unternehmer, Lebemann, Kommunist und womöglich Terrorist: Das schillernde Leben des Verlegers Giacomo Feltrinelli