Vorträge 2019 – 2025
Hier finden Sie nähere Beschreibungen der Vorträge die in den Jahren 2019 – 2025 stattgefunden haben.
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18.11.2025 19:30 Uhr
Dorothea Rohde Universität Köln

Die ökonomische und soziale Rolle von Frauen in Pompei und anderen italienischen Städten während der römischen Kaiserzeit
In der römischen Kaiserzeit prägten Frauen das städtische Leben wesentlich mit – ökonomisch wie sozial. Trotz gesellschaftlicher Normen, die Frauen auf das Haus beschränkten, waren sie oft gezwungen, zum Haushaltseinkommen beizutragen. In Läden, Werkstätten und Kneipen agierten sie als Händlerinnen, Handwerkerinnen oder Buchhalterinnen. Inschriften und Darstellungen unterschätzen ihre Rolle häufig, doch ökonomische Notwendigkeiten und rechtliche Spielräume erlaubten ihre Teilhabe am ökonomischen Geschehen. Orte wie tabernae dienten darüber hinaus als soziale Treffpunkte, in denen Frauen als Akteurinnen wirkten. Sie stärkten Nachbarschaften, verbreiteten Informationen und trugen zur urbanen Gemeinschaftsbildung bei – als zentrale, wenn auch oft unsichtbare, Trägerinnen des öffentlichen Lebens.
(Winckelmann Vortrag in Verbindung mit Hessen Kassel Heritage, der Deutsch-Italienischen Gesellschaft und dem Verein Kasseler Freunde der Antike)
Freier Eintritt, Spende erwünscht!
31.10.2025 18 Uhr
Dr. Angelika Dierichs, Bonn

Bild: Anton Hickel (1758-1789), Giacomo Casanova, Bibliothekar in Dux, Öl auf Leinwand
Casanova- vom Playboy in Venedig bis zum Bibliothekar in Dux Casanova war mehr als ein „Frauenflüsterer“. Seine Vita spiegelt alle Facetten des 18. Jahrhunderts wider. Casanova (1725-1789), jener berühmte Venezianer, führte ein Leben, bestimmt von Zufall und Planung, von Unsinn und Vernunft.
Die Persönlichkeit Casanovas muss verstanden werden in ihrer Abhängigkeit von Politik und Gesellschaft mit ihren Kriegen und Verlogenheiten.
Die reich bebilderte PowerPoint Präsentation, belegt eindrucksvoll Casanovas Lebensstationen. Sie sind durchzogen von lustvollem Glück und qualvollem Leid. Nach unerfüllter Kindheit, mühsamem Studium in Padua, ausschweifendem Leben und gefährlicher Gefangenschaft in den Bleikammern des Dogenpalastes, gelingt Casanova die Flucht aus Venedig. In diversen Orten außerhalb Italiens hält er sich auf. Berufliche und private Erfolge und Misserfolge sind ihm beschieden. Seine Rückkehr nach Venedig enttäuscht ihn.
Am Ende seiner amourösen Laufbahn diente Giacomo Casanova (1725-1798) dem Fürsten Waldstein von 1785 bis 1798 als Bibliothekar einer umfangreichen Buchsammlung in Schloß Dux, Böhmen. Die Bibliothek war bedeutend, sie umfasste insgesamt 22 000 Bände.
23.09.2025
Dr. Rainer Grimm, Hannover
Im Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit und auch noch danach waren viele Menschen davon überzeugt, dass die Gestirne einen starken Einfluss auf die Menschen und das Leben auf der Erde ausüben. Die Astrologie stand so in hoher Blüte. Viele Herrscher hielten sich daher auch eigene Hofastrologen, die für sie errechneten, wann es etwa günstig war, bestimmte Vorhaben auszuführen.
Es ist einsichtig, dass diese Vorstellungen dann natürlich auch in der Kunst ihren Niederschlag fanden. Da die Künstler im Allgemeinen ja nicht für einen freien Markt arbeiteten, sondern immer Auftragsarbeiten ausführten, mussten die Ideen ihrer Auftraggeber bzw. der zuständigen Astrologen auch direkt in die Bildwelt einfließen. An Hand von zahlreichen Bildbeispielen zeige ich die Zusammenhänge zwischen Astrologie und der Kunst auf.
6. Juni 2025
Dr. phil. Sabine Sonntag, Hannover
Multimedia-Vortrag
Puccinis Gedenkjahr, in dem wir seinen 100. Todestag begingen, liegt hinter uns. Die Oper, die von seinen 15 Opern 2024 am meisten gespielt wurde, war einmal mehr seine La Bohème. Sie toppt alle, selbst Tosca. Das muss einen Grund haben.
Hat es auch: In diesem Werk kommt alles zusammen, was wir an Oper lieben: eine erschütternde Geschichte, tolle Arien, vier Hauptfiguren, die als Identifikationsfiguren geradezu ideal sind und ein „heutiger“ Stoff. Es geht nicht mehr um das Leiden und Kämpfen von Helden der Romantik, sondern um Menschen aus unserer Nachbarschaft, die arm, krank und ohne Geld sind. Die Liebe unter ihnen kann zwar das tragische Ende nicht verhindern, aber sie kann immerhin für Glücksmomente sorgen.
Dr. phil. Sabine Sonntag, regelmäßig zu Gast bei der Deutsch-Italienischen Gesellschaft Kassel, wird das Werk und seinen Komponisten vorstellen und auf den bevorstehenden Opernbesuch vorbereiten.
Sie ist Regisseurin, Operndramaturgin und Autorin und lehrt an der hannoverschen Musikhochschule Historische Musikwissenschaft.
25. April 2025
Helmut Müller, Düsseldorf
Die Marken; das ist unbekanntes Italien zwischen Adria und Apennin. Diese Gegend stellt ein Stück des ursprünglichen Italiens in konzentrierter Form dar, abseits der klassischen Reisewege, verschont geblieben vom Massentourismus.
Wir begeben uns auf Entdeckungsreise in eine dünn besiedelte, weitgehend unberührte Region, in der Legenden und Aberglaube noch verwurzelt sind und weiterleben, „heben“ noch weitgehend unbekannte Schätze in Geschichte, Kultur und Natur. Streifen durch die Sybillinischen Berge, durch verlassene Klöster und verträumte Bergdörfer mit erstaunlichen Museen. Und genießen ein Szenario von seltener Harmonie, welche das Leben im Gleichklang mit der Umwelt dahinfließen lässt…
Aber auch die Schätze der etwas größeren Städte der Marken Ancona, Macerata und Jesi bleiben in diesem Vortrag nicht unentdeckt.
16. März 2025
Werkausschnitte aus den Büchern von Andrea Camilleri
Im Mittelpunkt der 11. Ausgabe des bundesweiten VDIG-Lesemarathons steht das Werk von Andrea Camilleri. Die VDIG-Mitgliedsgesellschaften sind wieder herzlich eingeladen, sich an diesem erfolgreichen Veranstaltungsformat zu beteiligen.
Die wissenschaftliche Beratung hat Dr. Francesca Bravi übernommen. Sie schreibt:
Andrea Camilleri gehört zu den erfolgreichsten und meist geschätzten Autoren aus Italien. Er wurde 1925 in Porto Empedocle geboren, eine kleine Ortschaft im Süden Siziliens, deren Bevölkerung lange Zeit überwiegend aus Fischern, Hafenarbeitern und Bauern bestand. Camilleri wurde durch die Bestsellerkrimis um die Figur des Com- missario Salvo Montalbano berühmt, die im erfundenen Hauptschauplatz Vigata spielen. Er war ein sehr produktiver Autor, so dass neben den Ermittlungen der Kommissare Montalbano und Collura zahlreiche Romane und Erzählun- gen, Gedichte sowie Theaterstücke entstanden.
Camilleri war ein scharfer Beobachter des Lebens in seinem Heimatland und artikulierte in Reden, Zeitungsartikeln und Essays Gedanken zu aktuellen Ereignissen und Alltagsthemen.
Weniger bekannt sind seine Kinderbücher, Tiergeschichten und Märchen. Das Werk des sizilianischen Schriftstellers in den Bereichen Literatur, Theater, Fernsehen und Radio erzielte enormen internationalen Erfolg. Der VDIG-Lesemarathon 2025 stellt eine einzigartige Gelegenheit dar, Camilleris Werk jenseits von Montalbano neu oder wieder zu entdecken.
Die Schirmherrschaft hat die Botschaft der Italienischen Republik übernommen.
Die Lesung wird ca. 70-80 Minuten dauern. Lassen Sie sich überraschen und freuen sich erneut auf eine unterhaltsame Literatur-Veranstaltung.
11. März 2025
Die Marken; das ist unbekanntes Italien zwischen Adria und Apennin. Diese Gegend stellt ein Stück des ursprünglichen Italiens in konzentrierter Form dar, abseits der klassischen Reisewege, verschont geblieben vom Massentourismus.
Wir begeben uns auf Entdeckungsreise in eine dünn besiedelte, weitgehend unberührte Region, in der Legenden und Aberglaube noch verwurzelt sind und weiterleben, „heben“ noch weitgehend unbekannte Schätze in Geschichte, Kultur und Natur. Streifen durch die Sybillinischen Berge, durch verlassene Klöster und verträumte Bergdörfer mit erstaunlichen Museen. Und genießen ein Szenario von seltener Harmonie, welche das Leben im Gleichklang mit der Umwelt dahinfließen lässt…
Aber auch die Schätze der etwas größeren Städte der Marken Ancona, Macerata und Jesi bleiben in diesem Vortrag nicht unentdeckt.
21. Februar 2025
Klaus Kirnis – ReiseKunst GmbH – Bremen
Das Universalgenie Michelangelo Buonarroti (1475 – 1564) zählt bis heute als Bildhauer, Maler, Baumeister und auch Dichter zu den bedeutendsten Gestalten der italienischen Hoch- und Spätrenaissance. Als Kind in einer Steinmetzfamilie aufgewachsen, wurde er in jungen Jahren in einer Florentiner Künstlerwerkstatt ausgebildet, um schließlich zum ersten Mal nach Rom zu gehen, wo er bedeutende Skulpturen schuf. In den nächsten Jahren zwischen der Papst-Stadt Rom und Florenz pendelnd, beschäftigte er sich jahrelang u. a. mühevoll mit dem Grabmal für den machtbewussten Papst Julius II.
In der Folgezeit schuf er weltberühmt gewordene Kunstwerke, z. B. den David, die Pietá und natürlich in der Sixtinischen Kapelle das Deckenfresko wie auch das Jüngste Gericht. In seinen letzten Lebensjahren profilierte er sich nicht nur als hervorragender Architekt, z. B. bei der Konstruktion der gigantischen Kuppel des Petersdomes. Diese Bilderpräsentation zeichnet das unglaublich schaffens- und konfliktreiche Leben und Werk dieser außergewöhnlichen Künstlerpersönlichkeit nach.
24. Januar 2025
Vortrag mit Digitalbildern von Dr. Almut Mey, Berlin
Sardinien ist im Allgemeinen der Teil Italiens, der erst besucht wird, wenn alle bekannteren Gegenden bereits erkundet sind.
So nimmt es nicht wunder, dass hier der Massentourismus immer noch in den Anfängen steckt, vieles auf der Insel also weit urtümlicher ist.
Auf riesige Wälder darf man sich allerdings nicht freuen, denn schon vor 7.000 Jahren wurden Schafe eingeführt, die dafür sorgten, dass sich das Landschaftsbild änderte zugunsten der im Mittelmeerraum bekannten Macchia. Schafe sind immer noch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, verdankt man ihnen doch den bekannten Pecorino-Käse und weitere schmackhafte Käsesorten.
Das Einzigartige an Sardinien jedoch sind die Nuraghen, die sich nirgendwo sonst in den Mittelmeerländern anfinden.
Vor etwa 3.500 Jahren eroberte ein Kriegervolk aus dem Nahen Osten das steinzeitliche Sardinien und brachte Waffen und Werkzeuge aus Bronze
mit. Es schuf Wehrdörfer und Burgen über die ganze Insel verteilt. Die Kultstätte schlechthin der Nuraghen-Kultur war das Brunnenheiligtum.
An die 7.000 Ruinen findet man noch, wo Archäologen graben, um Aufschluss über das Leben in jener Zeit zu erhalten.
An Städten erstaunt die schöne Stadt Alghero im Norden mit ihrer 400-jährigen spanischen Vergangenheit. Die Hauptstadt Cagliari wiederum sollte für Besucher ein Muss sein, schon, um im Nationalmuseum die filigranen Figürchen zu bestaunen, die in den Nuraghen gefunden wurden.
Traditionen werden hochgehalten, und mit großer Selbstverständlichkeit werden überall die lokalen Bräuche gepflegt.
Besonders im Frühjahr kann man allerorts zahlreiche Prozessionen zu Ehren des Heiligen Ephysius erleben.
06. Dezember 2024
Lichtbildervortrag Reinhard Laszig, Kiel
Kennst du das Land, in dem Milch und Honig fließen? Nein, Italien ist damit in der christlichen Überlieferung nicht gemeint. Und dennoch ist der Freund und Besucher des für Deutsche so magischen Landes geneigt, dies zu glauben. Duftende Zitronen– und Orangenhaine lassen uns träumen. In Anbetracht der unübersehbaren Menge an Süßigkeiten in den schönsten Verpackungen denkt man unwillkürlich an Honig und Bienen und die Liebe der Italiener zu ihren Leckereien!
Aber was steckt dahinter? Es ist die besondere italienische Biene, die die Welt erobert hat. Sie wird auch wegen ihrer Färbung „Goldbiene“ genannt und ist eine besondere Unterart der westlichen Biene (Apis melifera) und wurde von Imkern in die ganze Welt exportiert.
Der Vortrag zur Weihnachtszeit soll uns in das Universum dieser den schmackhaftesten Honig produzierenden Bienenunterart führen und uns auf das süße Weihnachtsfest einstimmen, wobei auch der medizinische Aspekt nicht zu kurz kommt, denn Honig spielt seit jeher eine wichtige Rolle in der Volksmedizin. Aber warum ist das so? Augenzwinkernde Antworten darauf werden mit allen Aspekten gegeben!
Freuen Sie sich auf interessante Fakten und Bilder – auch zum Unterschied zwischen der Honigproduktion in Italien und Deutschland.
Unser Referent Reinhard Laszig, Urologe aus Kiel, ist bei der DIG in Kassel kein Unbekannter. Alle zwei Jahre ist er mit einem Weihnachtsvortrag zu Gast.
Er begeisterte uns bereits mit seinen Vorträgen über italienische Schokolade, italienische Gewürze, italienischen Kaffee, italienisches Parfüm, das süße italienische Leben und mit seinen Ausführungen zu Italiens Ambitionen auf die Arktis.
19. November 2024
Professor Dr. Uwe Walter (Universität Bielefeld)
Winckelmann-Vortrag in Kooperation mit Hessen Kassel Heritage, dem Verein Kasseler Freunde der Antike und der Kurhessischen Gesellschaft für Kunst und Wissenschaft

In der üblichen Überlieferung beginnt die Geschichte Italiens 753 v. Chr. mit der legendären Gründung Roms. Historisch gesehen war Italien zu diesem Zeitpunkt aber bereits Heimat vieler Menschen. Latiner, Falisker, Osker, Umbrer, Samniten bildeten die Italiker, Stämme indoeuropäischer Kultur, die bereits vor Jahrhunderten in Italien eingewandert waren. Die Etrusker, deren Herkunft bis heute noch nicht ganz geklärt ist, bildeten ein Reich von Stadtstaaten, entwickelten eine bedeutsame eigene Kultur und erzielten beachtliche technische Fortschritte. Sie waren ein Volk, das in Nord- und Mittelitalien lebte. Damals nannte sich dieses Gebiet Etrurien, heute umfasst es die Toskana, Latium und Umbrien. Die Kultur der Etrusker blühte zwischen 800 und 350 v. Chr. Woher die Etrusker einwanderten, ist bis heute nicht eindeutig geklärt.
12 Städte hatten sich zu einem Bund zusammengeschlossen (Zwölfstädtebund). In jeder Stadt stand ein König an der Spitze. Die Römer übernahmen später viel von den Etruskern, darunter den purpurfarbenen Königsmantel, die fasces und die Vorzeichenschau aus den Eingeweiden von Opfertieren (haruspicium) und die Deutung des Vogelfluges (auspicium), mit deren Hilfe der Wille der Götter erforscht werden sollte. Durch den Austausch mit Griechenland gab es einen großen Einfluss der griechischen Kultur auf die der Etrusker.
Prof. Dr. Uwe Walter (geboren in Rotenburg an der Fulda) ist Althistoriker und Professor an der Universität Bielefeld. Er beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der griechischen Geschichte in archaischer und klassischer Zeit, der römischen Republik, der antiken Geschichtsschreibung sowie der Wissenschaftsgeschichte. Er ist Mitherausgeber der renommierten Historischen Zeitschrift. Von 2009 bis 2012 führte er für die Frankfurter Allgemeine Zeitung zudem das Blog „Antike und Abendland“.
13. September 2024
Lesung mit Lichtbildern
Klaus Rudolf Engert
Petrarca bildet gemeinsam mit Dante und Boccaccio das toskanische Dreigestirn der großen italienischen Literatur des 14. Jahrhunderts, „le tre corone“ genannt. Er war einer der einflussreichsten Dichter der Literaturgeschichte und hat die Lyrik für Jahrhunderte geprägt. Daneben aber war er Philosoph, Diplomat und einflussreicher Humanist.
Zu seiner persönlichen Erfahrung, um die Natur und die Schöpfung Gottes zu erleben, bestieg er den Mont Ventoux – die Geburtsstunde der Renaissance, bei der der individuelle Mensch im Mittelpunkt steht. Als Humanist, der die antike Klassik wiederbelebte, erhob er seine mahnende Stimme bei den Mächtigen seiner Zeit, wurde persönlich gehört von den Päpsten in Avignon, dem venezianischen Dogen Andrea Dandolo und von Kaiser Karl IV.
Eine ungewöhnlich intensive Dichterfreundschaft entwickelte sich mit dem neun Jahre jüngeren Boccaccio, eine der fruchtbarsten Begegnungen der italienischen und europäischen Literaturgeschichte, die wegweisend wurde für die kulturelle Blüte der Renaissance.
Petrarca hat mehrmals Wohnsitz und Wirkungsstätte gewechselt. Die Lesung mit Lichtbildern ist so auch eine Reise in das Italien des 14. Jahrhunderts, in das prachtvolle Venedig der beginnenden Renaissance, an die glanzvollen Höfe der Visconti in Mailand und Pavia, der Correggio in Parma, der Carrara in Padua bis hin zu dem von Kaiser Karl IV. in Prag.
Dr. Klaus Engert, geboren 1964 in Würzburg, widmete sich bereits im Studium u.a. an der Universität Bologna bei Umberto Eco der italienischen Sprache, Geschichte und Kunstgeschichte und der italienischen Literatur des 14. Jahrhunderts. 2019 erschien seine Dante-Biographie, 2022 seine Boccaccio-Biographie und vor wenigen Wochen seine Petrarca-Biographie. Er ist Mitglied im Vorstand des PEN-Zentrums Deutschland.
14. Juni 2024
Helmut Müller – Düsseldorf
Prato gehört nicht zum klassischen Bildungsprogramm der Toskana-Reisenden, weil der Fokus auf dem nur 20 km entfernten Florenz liegt.
Die Kleinstadt wurde seit den 20er Jahren des 15. Jahrhunderts ein Zentrum der Renaissancekunst. Donatello, Paolo Uccello und Filippo Lippi schufen hier Meisterwerke ihres künstlerischen Schaffens. Das Aufblühen der Renaissance in Prato ist nicht ohne die Geschichte der so genannten „Cintola“ erklärbar, wie der Gürtel genannt wird, der nach der Legende Maria gehört haben soll. Es handelt sich um eine der am meisten verehrten Reliquien des Mittelalters und der Renaissance. Um diesen Gürtel dreht sich alles bei der künstlerischen Ausgestaltung der Kathedrale.
„Im Namen Gottes und des Geschäfts“ stand als Motto auf den Rechnungsbüchern. Francesco di Marco Datini (1335-1410) hat während seines Lebens alle Briefe und Geschäftspapiere gesammelt und testamentarisch verfügt, dass diese Unterlagen in seinem Haus in Prato aufbewahrt werden sollten. Diese fand man 460 Jahren nach seinem Tod (1970) durch Zufall, aus denen sich ein detailliertes Bild des Handwerks und internationalen Handels, des Alltags und häuslichen Lebens der Zeit ergibt. Der Wohlstand von Prato stand und fiel seit dem 12. Jahrhundert mit dem Tuchhandel. Seinen Ruf als „Manchester Italiens“ erwarb sich die Stadt nach dem 2. Weltkrieg mit der Wiederaufbereitung von Gebrauchswolle. Heute beherrschen die Chinesen, die ein Viertel der Bevölkerung der Stadt bilden, diesen Markt.
24. Mai 2024
Stefan Maiwald, Grado

Basilica Patriarcale (Aquileia)
So nah und doch so unbekannt! Das Friaul ist die abwechslungsreichste Region des Landes; von der Tiepolo- Stadt Udine sind die schneebedeckten Alpen ebenso im Blick wie die sommerlichen Strände der Adria von Lignano und Grado. Die beeindruckende Hafen- und Kaffeestadt Triest ist seit jeher die Heimat der Schriftsteller, und Gorizia wird Europas Kulturhauptstadt 2025. Die Fischerinsel Gradoist, einer der romantischsten Orte des Landes, und Aquileia, das Pompeji des Nordens, war einst die größte Stadt des Römischen Reiches nach Rom – manche Quellen sprechen von 180.000 Einwohnern, in der Antike eine unvorstellbar große Zahl. Julius Cäsar, Herodes und Augustus waren regelmäßig zu Gast.
Keine Region Italiens hat mehr Einflüsse anderer Kulturen und Küchen aufgenommen, viele österreichische und osteuropäische Spezialitäten vermischen sich aufs Köstlichste mit italienischer Kulinarik. Und die Collio-Hügel gelten als beste Weißweinregion Italiens.
Stefan Maiwald ist einer der bekanntesten deutschen Italien-Journalisten. Er lebt seit zwanzig Jahren im Friaul und hat zahlreiche Bestseller geschrieben. In dem Vortrag reisen wir durch die wechselvolle Geschichte der Region von Attila bis zum Ersten Weltkrieg und begegnen zugleich den Menschen, die das Friaul heute prägen.
09. April 2024
C.A.B.
Herakles ist in der griechischen Mythologie eine kräftige göttliche Heldenfigur, die später in den Kreis der zwölf olympischen Götter aufgenommen wurde. In der römischen Mythologie wird sie Herkules genannt.
Herkules kam bekanntlich als Sohn des großen Zeus, Vater aller Götter, und der sterblichen Königin Alkmene als Halbgott zur Welt. Er war prächtig von Gestalt und hatte Augen, die glühten wie Feuer. Von Geburt an wurde Herkules von Hera, Zeus Gattin, verfolgt, die auf den Sohn der Alkmene eifersüchtig war.
Da Mutter Alkmene Angst vor Heras Rache hatte, setzte sie ihren Sohn aus und übergab ihn der Halbschwester Zeus, der Athene. Diese brachte ihn wiederum zu Hera, die Herkules zunächst nicht erkannte und ihn aus Mitleid säugte. Dabei sog der Knabe derart stark, dass Hera ihn von der Brust wegstieß und die ganze Milch in den Himmel gespritzt wurde. Daraufhin entstand die Milchstraße. Durch die göttliche Milch erhielt Herakles überstarke Kräfte, für die er sehr berühmt wurde. Und das ist nur eine der vielen Sagen, die sich um Herkules ranken.
Er wurde berühmt wegen seiner zwölf Taten, die er mit Mut und Kraft, mit List und Verstand meisterte.
Viele berühmte Künstler haben sich mit der Figur des Herkules beschäftigt und sein Leben auf mannigfaltige Art dargestellt. Von der Marmorstatue des Herkules Farnese bis zu „unserem“ Herkules aus Kupfer, dem Wahrzeichen von Kassel.
Von der Sagenfigur bis zur Kunstfigur, – eine spannende Entdeckungsreise!
17. März 2024
Im Mittelpunkt der 10. Ausgabe des bundesweiten VDIG-Lesemarathons steht Giorgio Bassanis Werk „Die Gärten der Finzi-Contini“. Die VDIG Mitgliedsgesellschaften und ihre Partner wurden wieder herzlich eingeladen, sich an diesem erfolgreichen Veranstaltungsformat zu beteiligen.
Die wissenschaftliche Beratung hat Chiara Santucci übernommen. Sie führt hierzu aus:
Der Lesemarathon 2024 wird sich mit einem der wichtigsten Werke der italienischen Literatur der Nachkriegszeit auseinandersetzen: mit dem Roman Il giardino dei Finzi-Contini („Die Gärten der Finzi-Contini“) von Giorgio Bassani. In einer Zeit, wie unserer, in der der Antisemitismus wieder aufflammt, hat diese Wahl eine besonders starke symbolische Kraft, stammte Bassani doch aus einer jüdischen Familie, die seit Generationen in Ferrara ansässig war; er erlebte die Rassengesetze und deren Einschränkungen – und dementsprechend engagierte er sich politisch. Zum politischen Engagement gesellte sich die Tätigkeit in der Ökologie-Bewegung: Bassani war (1955) Mitbegründer von Italia Nostra, dem ältesten italienischen Umweltverband, dessen Präsident er 1965-1980 war.
Geboren wurde Giorgio Bassani am 4. März 1916 in Bologna, verbrachte aber seine Kindheit und Jugend in Ferrara, wo er das humanistische Gymnasium Ludovico Ariosto besuchte und dort das Abitur ablegte. Schon während des Studiums der Literaturwissenschaften an der Universität in Bologna verfasste Bassani einen kleinen Roman, Una città di pianura (1940), der allerdings wegen der schon herrschenden Rassengesetze unter einem Pseudonym (Giacomo Marchi) erscheinen musste. Nach Beendigung des Studiums unterrichtete Bassani an der Scuola Ebraica di Ferrara. Der Beginn der jüdischen Deportation markierte eine Wende in Bassanis Leben, der von da an im Untergrund aktiv gegen den Faschismus kämpfte. 1943 wurde er deswegen inhaftiert und nachdem er seine Haftstrafe abgesessen hatte, schloss sich Bassani der Resistenza an. Als der Krieg zu Ende war, zog Bassani nach Rom, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 2000 lebte. Seiner Heimatstadt blieb er aber zeit seines Lebens verbunden und verbrachte jedes Jahr mindestens einen Monat in Ferrara.
Das eigene Meisterwerk Il giardino dei Finzi-Contini wurde 1962 veröffentlicht, sogleich mit dem Premio Viareggio ausgezeichnet und 1970 von Regisseur Vittorio De Sica verfilmt. In den Folgejahren schrieb Bassani weitere Romane: L´airone (1968), L´odore del fieno (1972), Il romanzo di Ferrara (1980) u.a. Im Jahr 1984 erschienen seine letzten Werke: der Gedichtband In rima e senza, und eine Sammlung von Aufsätzen mit dem Titel Di là del cuore.
Der Verlag Klaus Wagenbach schreibt zum Buch:
Mit seinem berühmtesten Roman, der zarten Geschichte einer großen, unerfüllten Liebe und zugleich Chronik des tragischen Schicksals des jüdischen Bürgertums in Italien, hat sich Giorgio Bassani einen Platz in der Weltliteratur erschrieben.
Es ist die Geschichte von Micól, dem geheimnisvollen Mädchen mit den blonden Haaren aus vornehmer jüdischer Familie, in die der Ich-Erzähler von Anfang an vergeblich verliebt ist. Die leidenschaftlich gern Tennis spielt, die alten Bäume im ummauerten Park der Eltern liebt und es nicht ertragen kann, wenn jemand sich gewöhnlich benimmt; die später, als Studentin, lieber flirtet als studiert, und die junge Männer, die am liebsten für sie sterben möchten, am Telephon zur Vernunft ermahnt. Erst als der Tennisclub wegen der Rassengesetze die jüdischen Mitglieder ausschließt, öffnet sich der Garten der Finzi-Contini für die jüdische Jugend Ferraras und wird zu ihrem Treffpunkt – bis zu einem Tag im Herbst 1943, an dem Micól mit ihrer ganzen Familie deportiert wird »und keiner weiß, ob sie ein Grab gefunden haben«.
Giorgio Bassani hat ihnen in diesem Buch ein Denkmal gesetzt.
Die Schirmherrschaft hat der Botschafter der Italienischen Republik Übernommen.
Moderation: Jürgen Koch
Die Lesung wird ca. 70-80 Minuten dauern. Lassen Sie sich überraschen und freuen sich erneut auf eine unterhaltsame Literaturveranstaltung.
23. Februar 2024
Dr. Rainer Grimm – Hannover
Die im 15. und 16. Jahrhundert herrschende Familie der ‚Este‘ war für die Kunst und Architektur ähnlich wichtig wie etwa die Medici in Florenz. Dazu gibt es in Ferrara noch eine Besonderheit – hier gab es ab 1492 mit der ‚Addizione Erculea‘ die in Europa erste wirklich Städteplanung. Unter anderem deswegen wurde der historische Stadtkern 1992 als Weltkulturerbe anerkannt.
Daneben gibt es aber auch interessante Bauwerke und mit der ‚Ferrareser Schule‘ hochinteressante Malerei, die im öffentlichen Bewusstsein leider nicht so präsent ist wie die anderer italienischer Städte. Anhand der in Ferrara entstandenen Literatur und Malerei kann man so exemplarisch nachverfolgen, was diese Stadt von anderen in vergleichbarer Lage unterscheidet und was ihre Besonderheit ausmacht. Ein Beispiel ist dafür dieses Deckengemälde von Garofalo, das er für einen Palazzo gemalt hat.
Darüber hinaus ist Ferrara aber auch noch die italienische Fahrradmetropole – und das ist doch nun wirklich überzeugend.
2. Februar 2024
Prof. Dr. Dieter Richter, Universtät Bremen
Wer zu Goethes Zeiten nach Italien reiste, suchte Augenlust, nicht Gaumenschmaus. Über Jahrhunderte hinweg galt die italienische Küche den Besuchern aus dem Norden als ungenießbar und gesundheitsschädlich: Maccaroni? Ekles Wurmgewinde! Pizza? Unverdauliches Fladenbrot! Und gar Meerspinnen oder Polypen? Pfui, wer kann so etwas essen wollen! Lang hat es gedauert, bis Neugier den fremden Geschmack zum vertrauten werden ließ.
Zuerst exportierten wandernde »Zitronenmänner« und »Pomeranzengänger« die Südfrüchte in den Norden. Später brachten die Eisdielen den Duft des Südens. Mit der italienischen Einwanderung in den Siebziger Jahren begann der Siegeszug der Pizza. Und aus dem »Ristorante Italiano«, das die deut schen Massentouristen an der Adria schüchtern betraten, wurde der heimische »Lieblingsitaliener«, der längst die Eck- oder Dorfkneipe ersetzt hatte. Mit der Mittelmeerdiät (von der UNESCO 2010 zum immateriellen Weltkulturerbe erklärt) verband sich der Traum vom guten Leben endgültig mit dem Geschmack des Mediterranen.
Dieter Richter erzählt – wie immer kulinarisch und mit großer Kennerschaft – die Kulturgeschichte einer Begegnung: Wie die italienische Küche in den Norden kam und zur Zauberformel des guten Lebens wurde. Von Goethes Italienreise bis zur Mittelmeerdiät.
08. Dezember 2023
Klaus Kirmis, Bremen
Das Caffè Florian in Venedig gilt als das älteste Kaffeehaus der Welt und bis heute spielt Kaffee in unterschiedlichsten Varianten im italienischen Alltagsleben eine zentrale, ja geradezu lebenswichtige Rolle.
Eine ganz besondere Bedeutung aber erhielt das Kaffeehaus in Wien. Seit 2011 gehört es zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO, denn es ist „eine Institution besonderer Art, die mit keiner ähnlichen der Welt zu vergleichen ist“ (Stefan Zweig).
Die Stamm-Kaffeehäuser wurden damals berühmt auch als feste Orte der Zusammenkunft von Intellektuellen, Literaten und Künstlern. Verbunden ist damit besonders das stundenlange Verweilen mit Zeitungen, Literatur und Gesprächen.
Die Einrichtung des typischen Wiener Kaffeehauses reichte von gemütlich-plüschig bis hin zu kühl-stilvoll, kulinarisch wurden meist kleine Speisen wie Würstel und Mehlspeisen, Kuchen oder Torten angeboten.
Im Café Griensteidl trafen sich etwa Arthur Schnitzler, Hugo von Hofmannsthal und Hermann Bahr. Wichtig war auch z. B. das Café Central mit seinen Stammgästen Peter Altenberg, Karl Kraus und Egon Friedell.
Zu den bekanntesten Literatencafés zählte ebenfalls das Café Museum. Zu den Stammgästen gehörten hier die Maler Gustav Klimt, Egon Schiele und Oskar Kokoschka. Auch die Schriftsteller Joseph Roth, Karl Kraus und Robert Musil, die Komponisten Alban Berg und Franz Lehár sowie die Architekten Otto Wagner und Adolf Loos waren oft zu Gast.
17. November 2023
Dr. Friederike Hausmann, München

Im des Gründers des Verlagshauses Feltrinelli spiegeln sich zentrale Aspekte der Wirtschafts- und Gesellschaftsgeschichte Italiens nach dem Zweiten Weltkrieg: Das Wirtschaftswunder und die rasante Modernisierung des Landes mit der Metropole Mailand als heimlicher Hauptstadt, das Erstarken der Kommunistischen Partei und ihre Anziehungskraft auf Intellektuelle und Kulturschaffende, die Studentenund Arbeiterbewegung der sechziger Jahre und schließlich der Beginn der „Bleiernen Jahre“ in den Siebzigern.
Als Spross einer der reichsten Mailänder Familien gründete Feltrinelli den dezidiert linken Verlag gleichen Namens und trat der Kommunistischen Partei bei, brachte Welterfolge wie „Doktor Schiwago“ und „Der Leopard“ heraus und wurde deshalb von der kommunistischen Orthodoxie scheel angesehen. Er driftete weiter nach links, verschwand im Untergrund und starb schließlich am 14. März 1972 unter bis heute nie geklärten Umständen durch eine Explosion an einem Hochspannungsmast in Segrate bei Mailand.

1972: Feltrinelli mit Sibilla Melega an einer Demonstration gegen den US-amerikanischen Interventionismus
22. Oktober 2023
C.A.B.
Das umtriebige Universalgenie Goethe weilte im Jahre 1786 im legendären Luxushotel Danieli, am Rande der Lagune gelegen. Hier formulierte er den tiefgründigen Satz: „Venedig ist eine Stadt, die man nur mit sich selbst vergleichen kann“.
In der Tat hat im Laufe der Geschichte wohl kaum eine Stadt (ausgenommen allenfalls Rom) die Menschen in einer so vielfältigen und intensiven Weise beschäftigt wie Venedig, dessen Anziehungskraft bis zur Gegenwart ungebrochen ist. Venedig ist ein schwer erfassbares Wunder und von solchen Wundern gibt es auf dieser Welt nicht mehr sehr viele, in Form einer Stadt wohl gar nicht.
Auch im Nachklang zu der Vene-
tien-Fahrt der DIG Kassel im Frühjahr diesen Jahres wollen wir die Stimmung und Mystik dieser so besonderen Stadt zu allen Jahreszeiten noch einmal erleben. Wir begeben uns zu bekannten wie unbekannten Örtlichkeiten und Schauplätzen von Venedig und atmen deren magische Atmosphäre zu allen Jahreszeiten.
Im Anschluss an den gut einstündigen Vortrag besteht die Möglichkeit, die aktuelle Ausstellung in der d:gallery „Auf der Suche in der Zeit“ bei einem Glas Mineralwasser oder Wein zu betrachten.
d:gallery, Schönfelder Straße 41 b, Kassel-Wehlheiden
29. September 2023
Dr. Alessandro Bellardita, Speyer
Das Bundeskriminalamt geht davon aus, dass allein in Deutschland über 800 Mitglieder der italienischen Mafia leben. Der italienische Staatsanwalt Nicola Gratteri geht sogar von einer deutlich höheren Anzahl aus (etwa das 10-fache!). Verdiente sie früher ihr Geld hauptsächlich mit Geldwäsche, Drogen und Schutzgelderpressung, hat sie ihr Geschäftsfeld längst sehr erfolgreich erweitert: Große Immobilienprojekte, Flüchtlingsunterkünfte, Windparks. Sie soll dadurch mit 53 Milliarden Euro einen fast doppelt so hohen Jahresumsatz wie die Deutsche Bank erzielen. Doch wie konnte es dazu kommen? Sind wir in Deutschland gegen das organisierte Verbrechen überhaupt gewappnet?
Dr. Alessandro Bellardita, Strafrichter und Autor, wird darlegen, welche Lehren wir aus den jahrzehntelangen Erfahrungen italienischer Sonderermittler – wie Giovanni Falcone und Paolo Borsellino – im Kampf gegen die Cosa Nostra ziehen. Gleichzeitig wird er die herausragende Bedeutung der Ermittlungen von Giovanni Falcone, der an das Ende der Mafia geglaubt hat, und seine berühmte „Falcone-Methode“ darstellen.
Der Referent wird uns darüber hinaus mit der Philosophie von Giovanni Falcone vertraut machen. Denn bereits Jahre vor seiner Ermordung – in einem der blutigsten Attentate der italienischen Geschichte am 23. Mai 1992 – wusste Falcone, dass die Cosa Nostra sich früher oder später wegen seines enormen Einsatzes als Ermittlungsrichter rächen würde. Und dennoch war er der Meinung, dass ein Richter seine Pflicht erfüllen müsse, „koste es was es wolle, denn darin“ – so Falcone – „sei die Essenz der menschlichen Würde“ zu sehen. Im Vortrag wird es daher auch um Falcones perönliche Einstellung zur Würde und zur Freiheit gehen.
Vortragsraum der „Kirche im Hof“
02. Juni 2023
Dr. Angelika Dierichs, Bonn
Eine umfassende Studienreise durch Sizilien ohne das Ziel der Römischen Villa von Piazza Armerina gibt es selten. Selbstverständlich möchte man dort u.a. jene berühmten, leicht bekleideten Mosaik-Mädchen bewundern!
Seitdem die spätrömische Villa im Jahre 1997 zum Unesco Weltkulturerbe erklärt wurde, geschah Beachtliches, um die weitläufigen alten Ausgrabungen und die hinzugekommenen für eine sinnvolle Besichtigung zugänglich zu machen. Vor Ort lassen sich bequem riesige Flächen mit gut erhaltenen Fußbodenmosaiken aus dem 4. Jh. n. Chr. überblicken.
In der Präsentation durchstreifen Sie die Villa so, dass Bekanntes wieder zu sehen und Unbekanntes neu zu entdecken ist. Allgemeine Erklärungen zur antiken Mosaikkunst sind hilfreich. Informationen zu den Themen der Mosaiken und zu den Räumen, in denen sie sich befinden, machen Sie mit den Lebenswelten der einstigen Bewohner der Villa von Piazza Armerina vertraut.
Vortragsort „Kirche im Hof“ in der Friedrich-Ebert-Straße 102
02. Mai 2023
Dr. Hans Heiss, Brixen
Italien steht nach den Parlamentswahlen vom 25. September 2022 vor großen Herausforderungen: Die Regierungsübernahme durch die rechtsnationale und postfaschistische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni (Fratelli d’Italia) mit der Lega von Matteo Salvini und Forza Italia von Silvio Berlusconi hat Italien auf Dauer in die Verantwortung einer rechtsliberalen bis extrem rechten Koalition gebracht. Zwar sind anfängliche Sorgen vor einem grundlegenden Umbruch der Republik durch das beruhigende Auftreten der neuen Ministerpräsidentin vorerst zerstreut worden. Dennoch zielen Meloni und ihre Koalition weiterhin auf einen tiefgreifenden Umbau Italiens. Dazu müssen aber vor allem die Haushaltslage und die wirtschaftliche Situation Italiens stabilisiert werden, was in der seit Ende 2022 wieder spürbaren Rezession nicht leicht fallen dürfte. Dennoch zielen Meloni und ihre politischen Weggefährten entschlossen auf den Aufbau einer Präsidialrepublik, in dem die Rolle von Parlament und Parteien zugunsten einer starken Exekutive geschwächt sind. Sie versuchen, Bürgerrechte und Medien verstärkt zu kontrollieren und den Werten von Nation und Familie zu neuer Geltung zu verhelfen. Das Neue Italien, das die Koalition anstrebt, soll zwar nicht postfaschistisch sein, aber stramm rechtsnational, EU-kritisch, mit starker Abgrenzung gegenüber Deutschland und Frankreich und stark antiglobalistischen Zügen. Dazu ist auch ein Umbau von Schule und Bildung geplant, die als wichtige Grundlagen für den Umbau Italiens genutzt werden sollen. Die Migration aus Afrika und ihre strikte Kontrolle stehen im Zentrum der Regierungspolitik von Fratelli d’Italia und der Lega. Dagegen sind Zukunftsthemen wie die Klimaveränderung und der ökologische Umbau aus der Sicht der Meloni-Regierung bestenfalls zweitrangig.
Der Vortrag von Hans Heiss bewertet die aktuelle Lage Italiens, gibt Ausblick auf Risiken und Perspektiven, in einem für die Zukunft Europas entscheidenden Jahr. Und er versucht zu vermitteln, welche Persönlichkeit Giorgia Meloni ist, welche Ziele hinter ihrem politischen Programm stehen und wer ihre Bündnispartner sind.
Hans Heiss, geb. 1952 in Brixen, Historiker und Archivar, 2001 Habilitation an der LFU-Innsbruck, seit 1992 Lehraufträge an den Universitäten Trient, Innsbruck und Hildesheim. Forschungsschwerpunkte: Regionale Zeitgeschichte, Geschichte von Stadt und Bürgertum in der Habsburgermonarchie, Tourismusgeschichte des Alpenraums, Neue Verkehrsgeschichte. 2003 bis 2018 Landtagsabgeordneter der Grünen/Verdi/Verc zum Südtiroler Landtag, nun Privatier.
Vortragsraum der Volkshochschule Kassel
21. April 2023
Dr. Marina Detzel, Stuttgart
Sizilien, die größte Insel im Mittelmeer, hat eine besondere Geschichte, die mit ihrer strategischen Position zusammenhängt. Bereits in der Antike haben viele Völker dieses Land erobert und somit seine Kultur, seine Mentalität, die Küche und die Sprache tiefst beeinflusst. Ein Schmelztiegel der Kulturen…
Seine Hauptstadt Palermo wurde von den Phöniziern als Handelsstützpunkt im 8. Jahrhundert v. Chr. gegründet. Sie zeigt heute noch die Spuren dieser einzigartigen Vergangenheit und kann als eine der originellsten Städte Italiens betrachtet werden.
Während des Vortrags unternehmen wir eine Reise durch die Geschichte Siziliens und Palermos und entdecken einige wenig bekannte Facetten der Metropole. Wir werden über die wichtigsten Kunstschätze, die man dort bewundern kann, sprechen, und man wird die aktuelle politische Lage sowie die sozialen Spannungsfelder der Stadt beleuchten. Auch die Lebensart, gewisse Traditionen der Einwohner Palermos sowie die Gegensätze dieser einzigartigen Metropole am Mittelmeer werden nicht zu kurz kommen.
Vortragsort „Kirche im Hof“ in der Friedrich-Ebert-Straße 102.
28. März 2023
Dr. phil. Sabine Sonntag, Hannover
Auf der Bühne ist der „Halbgott in Weiß“ meist eine Witzfigur. Wie seine Fernsehkollegen wirft er mit unverständlichen Fachausdrücken um sich. Arzt-Deutsch sollte besser Arzt-Italienisch heißen, denn die meisten Medizinquacksalber gibt es in der italienischen Oper, die von Haus aus ein höheres Tempo vorlegt als die deutsche, wo Krankheiten und Medikamente also noch rasanter von den Arztlippen perlen. Wenn Doktor Bartolo in Rossinis Barbier (er kann auch Notar!) und Doktor Dulcamara in Donizettis Liebestrank (er ist gar kein Arzt!) Sprechstunde haben, dann überschlagen sich die Noten förmlich. Französische Opernärzte sind eher skurril, wie man in Hoffmanns Erzählungen sehen kann: „Einen Arzt, einen Arzt“ – „Bin schon da!“, und Doktor Mirakel tut seine Wunder. In der deutschen Oper Doktor und Apotheker prahlen die beiden Fachrichtungen um die Wette, Beschimpfungen wie „Scharlatan“ und „Ignorant“ sind an der Tagesordnung. Nur selten sind die Ärzte böse wie in Bergs Wozzeck oder gar weiblich. Die einzige so bezeichnete Ärztin tritt in Wagners Tristan und Isolde auf. Schon im Mythos für ihre Heilkräfte gerühmt, kann Isolde zwar Tristans Tod nicht verhindern, ihn aber wenigstens musikalisch mit ihm sterben.
Dr. phil. Sabine Sonntag, nun zum neunten Mal zu Gast bei der DIG Kassel, wird mit vielen Musik- und Filmbeispielen Ärzte behandeln. Wie sich’s gehört auf Kassenrezept und mit hundertprozentiger Heilungsquote.
Vortragsraum der Volkshochschule Kassel, Wilhelmshöher Allee 19 – 21
24. Februar 2023
Klaus Kirmis, Bremen/Osnabrück
Sizilien ist reich an beeindruckenden Landschaften und Kultur-denkmälern, weshalb die größte Mittelmeerinsel bereits seit dem 18. Jahrhundert ein klassisches Reiseziel sonnen und bildungshungriger Besucher aus dem Norden ist (z. B. Goethes „Italienische Reise”). Im Osten dominiert der Ätna (3.340 m), einer der größten und aktivsten Vulkane Europas, das Landschaftsbild. Die sich im Frühjahr in einen üppig-blühenden Garten verwandelnde süditalienische Insel besitzt auch eine außerordentlich große Palette an mediterranen, teilweise nur hier vorkommenden Pflanzenarten. 10 Im Schnittpunkt zwischen Europa und Afrika im Zentrum des Mittelmeeres gelegen, wurde Sizilien aufgrund seiner exponierten Lage jahrtau-sendelang zum begehrten Eroberungsziel und zum Schmelztiegel unzähliger Völker des Okzidents und des Orients. Nirgendwo außerhalb des griechischen Kernlandes zeugen die prächtigen dorischen Tempel- und Theateranlagen von der Hochblüte der altgriechischen Kultur wie in Agrigent, Selinunt und Taormina. Die römischen Patrizier, die Sizilien zu ihrer Kornkam-mer machten, ließen üppig mit Mosaiken geschmückte Villen errichten; später hinterließen die Sarazenen und insbesondere die Normannen mit ihren Domen und Kreuz-gängen in Palermo, Monreale und Cefalú ihre faszinierenden Werke einer für Europa einzigartigen Kultursynthese. Während dieses länderkundlichen und kulturgeschichtlichen Bilder-Vortrages werden die bedeutendsten antiken Tempel und Theater, normannisch-arabische Kathedralen und Klöster und barocken Städte und Kirchen vorgestellt.
Vortragsort „Kirche im Hof“ in der Friedrich-Ebert-Straße 102
03. März 2023
Ort: d:gallery, Schönfelder Straße 41 B, 34121 Kassel
20. Januar 2023
Dr. Almut Mey, Berlin – Vortrag mit Digitalbildern
Der Löwe von San Marco thront noch immer über der Adriaküste. Die Adria-Magistrale, die Küstenstraße entlang der Adria, ist ein technisches Meisterwerk, das noch zu Zeiten Titos von Slowenien über Kroatien bis zur Südgrenze Montenegros gebaut wurde. Sie war und ist die Schlagader des Adria-Tourismus und voll von Erinnerungen an die lange Herrschaft Venedigs.
Die „Perlen“ an der dalmatinischen Küste wie Split mit dem Diokletians-Palast und die alte Inselrepublik Dubrovnik können die vielen Besucher kaum fassen. Besondere Erlebnisse bieten der Besuch der vorgelagerten Inseln wie z.B. Korčula und ein Abstecher ins Hinterland zu den Krka-Wasserfällen.
Viel zu wenig bekannt ist der südlichste Fjord Europas an der Bucht von Kotor in Montenegro und der schönste Küstenteil bis zur albanischen Grenze.– Das alles vor einer Kulisse von Hochgebirge und tiefblauem Meer – gewaltiger kann Landschaft kaum sein!
Vortragsraum der Volkshochschule Kassel, Wilhelmshöher Allee 19 – 21
02. Dezember 2022
Reinhard Laszig, Kiel
Als im Zeitalter der industriellen Revolution der Glaube an die Technik in das alles Machbare stieg, erinnerte man sich der weißen Flecken auf dem Globus. Insbesondere England, Frankreich, Norwegen und Schweden, aber auch Deutschland machte sich Hoffnung, unentdeckte Bodenschätze in der noch keinem Nationalstaat gehörenden Arktis zu entdecken. Aber auch Politiker, Wissenschaftler und nicht zuletzt Abenteurer aus anderen Ländern wie Italien wollten sich an diesem Wettlauf um Ruhm und nicht zuletzt an wirtschaftlichen Vorteilen beteiligen.
Der erste Italiener, der den Wettlauf zum Nordpol aufnahm, war der Herzog der Abruzzen, Prinz Ludwig Amadeus von Savoyen. Zwar erreichte weder er noch sein Expeditionsmitglied Korvettenkapitän Umberteo Cagni den Pol, aber es war in Italien der Keim zur weiteren Erforschung der Arktis gelegt.
Hier nun reihte sich der Ingenieur und spätere General Um-berto Nobile in die Reihe der Nordpol-forscher ein, indem er den Versuch unter-nahm, per Luftschiff den Pol zu kreuzen. Der Bildervortrag zeigt die Geschichte der italienischen Bemühungen um die Arktis in Bildern der Expeditionen, die unglaublich scheinen und ein wesentlicher Baustein in der Erforschung der arktischen Gebiete ist. Unglaubliche Geschichten ranken sich um Nobile, Amundsen, der bei seiner Rettung das Leben verlor, Mussolini, Lincoln Ellsworth und den sowjetischen Eisbrecher Krassin, den man heute noch im Hafen von St. Petersburg besichtigen kann. Dieses Kapitel der Arktisforschung ist in Deutschland weitgehend in Vergessenheit geraten.
Anschließend Weihnachtsfeier (nur für Mitglieder der DIG)
08. November 2022
Der zweite Vortrag der Reihe Novità d’Italia / Neues über Italien wird aus Hannover übertragen.
Es spricht Frau Dr. Friederike Hausmann, München
Dazu schreibt die DIK Hannover als ausrichtende Gesellschaft auf ihrer Homepage:
Im Leben des Gründers des Verlagshauses Feltrinelli spiegeln sich zentrale Aspekte der Wirtschafts- und Gesellschaftsgeschichte Italiens nach dem Zweiten Weltkrieg: Das Wirtschafts-wunder und die rasante Modernisierung des Landes mit der Metropole Mailand als heimlicher Hauptstadt, das Erstarken der Kommunistischen Partei und ihre Anziehungskraft auf Intellektuelle und Kulturschaffende, die Studenten- und Arbeiterbewegung der sechziger Jahre und schließlich der Beginn der „Bleiernen Jahre“ in den Siebzigern.
Als Spross einer der reichsten Mailänder Familien gründete Feltrinelli den dezidiert linken Verlag gleichen Namens und trat der Kommunistischen Partei bei, brachte Welterfolge wie „Doktor Schiwago“ und „Der Leopard“ heraus und wurde deshalb von der kommunistischen Orthodoxie „scheel“ angesehen. Er driftete weiter nach links, verschwand im Untergrund und starb schließlich am 14. März 1972 unter bis heute nie geklärten Umständen durch eine Explosion an einem Hochspannungsmast in Segrate bei Mailand.
Friederike Hausmann, geb. 1945, beschäftigt sich seit den 70er Jahren mit der Geschichte Italiens, die sie in zahlreichen Büchern (u. a. für die Verlage Klaus Wagenbach und C. H. Beck) porträtiert hat. Nach langjährigem Aufenthalt in Italien lebt sie heute als Autorin und Übersetzerin in München. Als Italien-Expertin schreibt sie für den Rundfunk sowie überregionale Tages- und Wochenzeitungen.
Alle Mitglieder der DIG Kassel können dem „Zoom-Meeting“ beitreten; die Zugangsdaten werden vor der Veranstaltung per gesonderter E-Mail versandt! Für Teilnehmende entstehen keine Kosten – diese werden pauschal abgegolten.
Viel Spaß mit Giangiacomo Feltrinelli und Dr. Friederike Hausmann.
06. November 2022
Antonella Simonetti
„Worte sind die Brücke zum Herzen und der Schlüssel zur Seele!“ – diesen Spruch lebt die gebürtige Italienerin Antonella Simonetti durch und durch. In einer von Hektik, Alltagsstress und Technologie beherrschten Welt bietet sie mit ihren Bühnenprogrammen eine Insel der Ruhe, des Zuhörens, der Reflektion, aber auch der Fantasie, der Freude und der Lebenslust.
Im Vordergrund steht das Wort. Das Repertoire der Schauspielerin reicht von klassischen Zaubermärchen über Schwänke zu Mythen, Legenden und aktuellen literarischen Stücken aus der ganzen Welt; immer frei erzählt, voller Herzblut vorgetragen und unterstrichen mit ihrem italienischen Charme.
Lassen Sie sich entführen in eine wunderschöne Parallelwelt der Geschichte und Geschichten. Die Geschichten handeln von Liebe, Hoffnung, Verzweiflung, guten Taten und glücklichen Enden. Sie lassen Fragen offen und nehmen den Zuhörer mit auf eine Reise zu sich selbst.
Ort: d: gallery – Schönfelder Straße 41B
26. September 2022
Dr. Alexander Mlasowsky, Burgdorf „Rom
Die Stadt Rom wird nicht nur im übertragenden Sinne als „caput mundi“ bezeichnet. Es gibt keinen anderen Ort in Europa, der kontinuierlich auf eine Baugeschichte über 2500 Jahre zurückblicken kann. Die Anfänge finden sich in den einfachen Rundhütten aus dem 8. Jahrhundert v. Chr. auf dem Palatin, unweit vom Haus des Augustus, und den sog. archaischen Bestattungen auf dem Forum Romanum. Der vorläufige Endpunkt mag im sakralen Bau der Kirche Dio Padre Misericordio des US-amerikanischen Architekten Richard Meier aus dem Jahr 2003 zu sehen sein. Die wechselvolle Geschichte Roms zeigt sich in ihren besten Zeiten in der Architektur der römischen Kaiser sowie in den Kirchen und Palazzi der Renaissance und des Barocks. Die fraglos traurigsten Ereignisse waren die Eroberungen und Plünderungen Roms durch Alarich im Jahre 410 und der sog. „Sacco di Roma“ im Jahre 1527.
In diesem Vortrag sollten in einer groben Skizze die wichtigsten historischen Ereignisse und die prägnantesten Bauten von der Antike bis zum Barock vorgeführt werden, um damit die Studienfahrt in die Hauptstadt der Welt einzuleiten.
Nach dem Vortrag besteht noch die Möglickeit im ehemaligen „Grimms Bistro“ eine Kleinigkeit zu sich zu nehmen und über den Vortrag zu dikutieren
Deutsch-Italienische Gesellschaft Kassel e.V.
Mittwoch, 7. September 2022
17:30 Uhr Vino e Cinema
18:30 Uhr „Willkommen im Süden“
(15 € Eintritt incl. Italienischem Buffet)
Cineplex Capitol Kassel, Wilhelmsstraße 2A
Donnerstag, 8. September 2022 18:00 Uhr
Ein Film mit und über Paolo Conte in italienischer Sprache mit deutschen Untertiteln,
(5 € incl. einem Glas Wein aus dem Piemont)
Cineplex Capitol Kassel, Wilhelmsstraße 2A
Freitag, 9. September 2022 18:00 Uhr
Festakt der Stadt Kassel
im Saal der Stadtverordneten im Rathaus mit Repräsentanten der Stadt Florenz
mit anschließendem Empfang und Imbiss
Samstag, 10. September 2022
Sonntag, 11. September 2022
11:00 Uhr Festakt der DIG Kassel für Mitglieder und Gäste Ständehaus Kassel, Ständeplatz 6-12
„Cello Stories“ – Konzert für Violoncello (Daniel Sorour) und Klavier (Nikolai Juretzka)
Empfang mit Imbiss
06. Mai 2022
PD Dr. Armin Becker, Xanten
Der römische Niederrhein entstand nach der Eroberung Galliens durch Julius Caesar. Nachdem die aufständischen einheimischen Stämme vertrieben oder vernichtet waren entstand mit der Ansiedlung der Bataver, Cugerner und Ubier eine neue Besiedlungsstruktur am Niederrhein, die für die Geschichte zunächst des niedergermanischen Heeresbezirks, dann der römischen Provinz Germania inferior und zuletzt auch der spätantiken Provinz Germania secunda prägend blieb. Erst mit dem langsamen Vordringen der Franken ab der Mitte des 4. Jh. n. Chr. änderte sich das Siedlungsbild erneut und die Geschichte des römischen Niederrheins endet zu Beginn des 5. Jh. n. Chr. Prägend waren der Rhein als zentrale Verkehrsachse und auch als Grenze zu den Germanen, das am niedergermanischen Limes stationierte römische Militär und die dort von den Römern gegründeten Städte, vor allem Köln und Xanten. Der Vortrag gibt einen Überblick über Geschichte und Struktur der römischen Provinz Germania inferior mit einem Schwerpunkt auf dem Niederrhein und der dort von Kaiser Traian zu Beginn des 2. Jh. n. Chr. gegründeten Colonia Ulpia Traiana (Xanten).
Herr PD Dr. Becker ist Leiter der Abteilung Bodendenkmalpflege im LVR-Archäologischer Park Xanten / LVR-RömerMuseum und berichtet aus seinem reichen Erfahrungsschatz über die Römer am Niederrhein.
Kirche im Hof, Friedrich-Ebert-Straße 102, 34119 Kassel
Im Anschluss an den Vortrag besteht noch die Möglichkeit, bei einem Glas Wein Informationen über die nächsten Veranstaltungen zu erhalten.
25. März 2022
Lichtbildervortrag von Siegfried Bresler zum 150. Geburtstag von Heinrich Vogeler
Für viele deutsche Künstler und Intellektuelle war nach Goethes Italienreise “das Land, wo die Zitronen blühen”, das ersehnte Reiseziel. So ist es fast selbstverständlich, dass Heinrich Vogelers erste größere Reise ihn 1892 nach Italien führte. Mit zwei Studienfreunden reiste er an die ligurische Küste bis nach Rapallo. Es folgten mehrere Aufenthalte in Florenz, wo er 1898 Rainer Maria Rilke kennenlernte. Auf seiner längsten Italienreise – von November 1902 bis März 1903 – besuchte Vogeler Rom, Neapel, Pompei und auch wieder Florenz. Vogelers Aufenthalte in Italien haben ihn künstlerisch beeinflusst. Besonders die Begegnungen mit Botticelli, mit den Wandmalereien in Pompei und denen von Hans von Marées in Neapel haben deutliche Spuren in seinem malerischen Werk hinterlassen.
Über seine Reisen, seine Eindrücke, seine Erlebnisse und Auswirkungen wird der Vogeler Biograf Siegfried Bresler berichten.
Ort: Kirche im Hof
Die Teilnehmerzahl war begrenzt. Die Veranstaltung stand unter den behördlichen Corona-Vorgaben.
14. November 2021
konzipiert von Friederun Gutmann, gelesen von Agnes Mann
Die Lesung, die im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausstellung „Treffpunkt Rom 1810“ veranstaltet wird, entführt die Zuhörer in die Ewige Stadt und anhand von Briefen mitten hinein in das Beziehungsgeflecht der deutsch-römischen Künstlerkolonie. Im Zentrum dieses Kreises stand Caroline von Humboldt, eine der bedeutendsten Frauengestalten ihrer Zeit. Sie verschrieb sich in Rom vor allem der Förderung deutscher Künstler und pflegte vielfältige Kontakte, so auch zu dem baltischen Bildungsreisenden Wilhelm von Blanckenhagen, dessen Stammbuch im Fokus der Ausstellung steht.
Die Lesung erfolgt in Kooperation mit der MHK, mit dem Evangelischen Forum, dem Museumsverein Kassel e.V. und der Goethe-Gesellschaft Kassel
Ort: Karlskirche – Es galten die 3G-Regeln.
Eintritt 12 Euro, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei
1808 begab sich der kunstinteressierte, äußerst wohlhabende Wilhelm von Blanckenhagen (Riga 1761 – Allasch 1840) mit seiner Familie auf eine mehr als dreijährige Bildungsreise, die ihn über Deutschland, Frankreich, Belgien, die Niederlande und die Schweiz bis nach Italien führte. In Rom, dem Sehnsuchtsort für Künstler aus dem Norden, erwarb er nicht nur Gemälde, Druckgraphiken und Antiken, sondern bat auch deutsche, italienische, russische und baltische Künstler um eine Zeichnung für sein Stammbuch.
Stammbücher, die Vorläufer unserer heutigen Poesiealben, kamen im 16. Jahrhundert in Mode. Auf Reisen führte man die kleinformatigen Büchlein mit sich und bat neue Bekanntschaften oder bedeutende Persönlichkeiten um einen Beitrag.
Das bislang unpublizierte Blanckenhagen-Stammbuch, das im Frühjahr 2019 von der MHK erworben werden konnte, umfasst keine Textbeiträge, sondern über 30 Zeichnungen von zum Teil herausragender Qualität.
Das Spektrum erstreckt sich von in Rom alteingesessenen Künstlern wie Bertel Thorvaldsen oder Joseph Anton Koch bis zu den gerade in Rom eingetroffenen Lukasbrüdern Johann Friedrich Overbeck und Franz Pforr. Wie Gottlieb Schick oder Christian Daniel Rauch stammen die meisten Künstler aus dem unmittelbaren Umfeld von Caroline von Humboldt.
Durch zahlreiche Quellenfunde kann die Reise der Familie Blanckenhagen und das Beziehungsgeflecht, das sie sich in Rom aufbauten, rekonstruiert werden. Der Vortrag stellt die Ergebnisse der Erforschung des Albums vor, die in die Ausstellung „Treffpunkt Rom 1810. Die Geschichte eines Künstlerstammbuchs“, Schloss Wilhelmshöhe, 2. Oktober 2020 – 24. Januar 2021, einflossen.
Da diese Ausstellung im vergangenen Jahr pandemiebedingt unmittelbar nach der Eröffnung geschlossen wurde, wird sie vom 30. Oktober 2021 bis 30. Januar 2022 erneut gezeigt werden. Die Durchführung von Veranstaltungen ist nach wie vor schwierig, daher hat die MHK das Begleitprogramm reduziert.
Freitag, 22. Oktober 2021 um 18 Uhr
Jochem Wolff, Publizist, Dozent und Dramaturg, Kassel
Der Publizist Jochem Wolff hat sein Beethoven-Buch „Der Funke des Prometheus“ vor wenigen Wochen fertiggestellt. Grundlegende Akzente liegen zum Einen auf den Bonner und den frühen wie mittleren Wiener Jahren; sodann auf Beethovens unter Komponisten kaum vergleichbarer universeller, vor allem literarischer Bildung und überdies besonders auf seiner künstlerischen Leistung eines absolut herausragenden Avantgardisten im historischen Sinne.
Im Mittelpunkt freilich stehen einige gründliche Korrekturen des in der Musik-Öffentlichkeit und in den Medien gängigen Beethoven-Bildes: der Komponist war niemals völlig taub, er behielt zeitlebens ein Resthörvermögen; Beethoven war kein Barrikaden-Revolutionär, aber ein Rebell des Geistes, ein Citoyen im Zeichen der Ideale von 1789, was als Teilmoment des heutigen Beethoven-Verständnisses allzu gern verwässert oder gar nicht mehr vorrangig zuerkannt wird. Hier werden Lücken in der Rezeptionsgeschichte, auch durch verschiedene Erstver-öffentlichungen geschlossen.
Vortrag im Gemeindepavillon der Christuskirche – Kassel Bad Wilhelmshöhe
Es gelten die aktuellen Hygieneregeln (geimpft, genesen oder getestet und Maskenpflicht, wenn man sich in der Galerie bewegt, im Sitzen besteht keine Maskenpflicht.)
16. September 2021
Lichtbildervortrag
Marlene Rotter, MHK Kassel
Dantes Göttliche Komödie zählt zu den großen Büchern der Weltliteratur
Außerdem ist bei dieser Gelegenheit auch die aktuelle Ausstellung in der d:gallery zu sehen mit dem Titel: Paintings von Professor Marek Haladuda aus Polen.
Er sieht seine Gemälde als eine Form von Tagebuch, mit Emotionen, Intuition und Träumen. Die 40 Arbeiten bilden eine spannende Ausstellung mit einer interessanten Atmosphäre.
Ort: d:gallery in der Schönfelder Straße 41 B
Es gelten die aktuellen Hygieneregeln (geimpft, genesen oder getestet und Maskenpflicht, wenn man sich in der Galerie bewegt, im Sitzen besteht keine Maskenpflicht.)
Donnerstag 17. Juni 2021 um 14 Uhr
Liebe Mitglieder und Freunde der DIG
die Universität Kassel lädt Sie recht herzlich ein zum
Die digitale Veranstaltung wird am 17. Juni 2021 von 14-18 Uhr via Zoom-Konferenz stattfinden und beschäftigt sich mit dem Thema „Venedig – ein Mythos in Geschichte, Kunst und Literatur“.
Die Teilnahme ist für registrierte Teilnehmende kostenlos.
Einen ZOOM-Zugang erhielten man nach Anmeldung.
Bilder, Mythen und Imaginationen Venedigs prägen seit Jahrhunderten Diskurse in Geschichte, Kunst und Literatur. Venedig lebt immer noch von seiner einstigen Bedeutung. Die Angst vor dem langsamen Versinken Venedigs im Meer hat den Dialog um die Konservierung und den Schutz kulturellen Erbes angeregt.
Der siebte Italientag der Universität Kassel dreht sich deshalb um den Mythos Venedig vom Mittelalter bis heute. Es geht um den Aufstieg der Stadt zur einer mittelalterlichen Metropole, um Andrea Palladios schwierige Beziehung zur Serenissima, um das Patriziat der aristokratischen Stadt, um das Venezianische im Mittelmeerraum und um den Massentourismus als einen polarisierenden Diskurs.
Zu den Vorträgen aus Kunst- und Architekturgeschichte, Geschichts- und Literaturwissenschaft sind alle Interessierten herzlich eingeladen.
Programm
14. Mai 2021 in virtueller Form
Klaus Kirmis, ReiseKunst, Osnabrück, Wilhelmshaven, Bremen und Hannover
Klaus Kirmis schreibt zum Inhalt:
Geschichte und Kultur einer mittelitalienischen Traumlandschaft. Eine länder- und kulturgeschichtliche Bilder-Reise
Dieser Bilder-Vortrag präsentiert viele faszinierende Kunst- und Kulturschätze der mittel-italienischen Region Toskana.
Toskana, das heißt: Ein Gebiet voller traumhaft schöner Landschaften, wo vorwiegend Wein, Obst und Gemüse angebaut wird; beschauliche Kleinstädte wie Fiesole, San Gimignano und Lucca mit mittelalterlicher Atmosphäre; moderne Großstädte wie, Siena oder Pisa, die unglaublich reich mit Kunstschätzen ausgestattet sind.
Schon vor ca. 3.000 Jahren entwickelten hier die Etrusker ihre hochstehende Zivilisation und Kultur. In romanischer und gotischer Zeit entstanden in den republikanischen Stadtstaaten Pisa und Siena prachtvolle Dome und Rathäuser. Toskana – das bedeutet in kulturgeschichtlicher Hinsicht aber vor allem die „Wiege der Renaissance“, denn hier wurde vor ca. 500 Jahren von Künstlern wie Piero della Francesca, Botticelli, Leonardo da Vinci und Michelangelo der huma-nistische Renaissance-Stil entwickelt, der zu den absoluten Höhepunkten der europäischen Kunst zählt.
Eine Kooperationsveranstaltung der Deutsch-Italienischen Gesellschaften Lippe-Detmold und Kassel
Freuen Sie sich auf eine virtuelle Traumreise!
22. Janaur 2021
Klaus Kirmis, ReiseKunst, Osnabrück, Wilhelmshaven, Bremen und Hannover
Aufgrund der Corona-Krise ist der Vortrag entfallen
04. Dezember 2020
Antonella Simonetti, Köln – Geschichtenerzählerin für Groß und Klein
Der Vortrag und die Weihnachtsfeier wurden aufgrund der aktuellen Corona-Krise abgesagt
Geschichten sind Kleinode der Literatur. Ob Parabeln, Mythen, Märchen, Anekdoten: sie enthalten Wunder. Sie sind Balsam für die Seele in einer Zeit der Hektik und Reizüberflutung. Geschichten aus aller Herren Länder, gehört auf Reisen, gelesen in Büchern, gefunden in virtuellen Welten oder von Menschen geschenkt. Begegnet Antonella Simonetti einer Geschichte so fängt sie diese ein. Sie ist die Wunderfängerin.
Das neue Programm von Antonella Simonetti steckt voller Überraschungen. Manche Geschichten erleben eine überraschende Evolution und werden neu interpretiert. Andere, die in Vergessenheit geraten waren, finden wieder Kraft und drängen um erzählt zu werden. Neue kommen hinzu. Und so verändert sich das Programm beständig. Der Zeit angepasst, der Situation, dem Moment. Es sind die schönsten Geschichten aus aller Welt die Antonella Simonetti mit dem typischen Charme ihrer Zweisprachigkeit frei erzählt. Eine Symbiose klassischer, klarer Erzählkunst und einem geradezu überwältigenden emotionalen Vortrag durch ihr italienisches Temperament.
Natürlich wird auch eine Weihnachtsgeschichte dabei sein.
Begleitet wird sie von einem Musiker, der das Erzählte noch anschaulich unterstreicht,.
Über die Durchführung des Vortrags von Frau Simonetti und die anschließende Weihnachtsfeier wurde noch nicht entschieden. Alle Mitglieder werden durch Mail oder die Post informiert
06. November 2020
Prof. Dr. Kai Ruffing, Universität Kassel
Der Vortrag entfiel aufgrund der aktuellen Entscheidungen der Bundesregierung zur Corona-Krise
Für Mussolini und die faschistische Bewegung in Italien waren Rom und sein Reich ein wesentlicher Bezugspunkt der historischen Selbstvergewisserung, der Repräsentation eigener Herrschaft und der politischen Verargumentierung. Dies wird schon am Symbol der Faschisten, dem Rutenbündel (Fasces) der römischen Liktoren deutlich. Der Vortrag stellt dar, wie und auf welchen Gebieten der Alltagskultur Italiens Bezüge zur römischen Antike hergestellt und genutzt wurden, die bis heute auch im Stadtbild nahezu jeder italienischen Stadt, insbesondere aber dem Roms, sichtbar sind. Der Fokus wird dabei auf der Inszenierung der römischen Antike durch bauliche Veränderungen liegen, die bis heute wesentlich die Sicht auf Rom prägen. Hierdurch, wie auch durch andere Maßnahmen – wie die Feier des bimillennario der Geburt des Augustus und die damit verbundene Ausstellung – suchte sich Mussolini als ein neuer Augustus darzustellen, unter dessen Führung das Römische Reich wiedererstanden war. So wurden bei der Proklamation des italienischen Imperiums denn auch dezidierte Bezüge zu Augustus hergestellt.
Vortragssaal im Hessischen Landesmuseum
Hinweise zur Veranstaltungsreihe der MHK und zum Vortrag 06.11.2020
„Wegen COVID-19 begrenzte die Museumslandschaft Hessen Kassel die Zahl der Teilnehmer im Hörsaal auf 25 Personen. Daher bitten wir die Teilnehmer, sich frühestens eine Woche vor dem jeweiligen Vortrag anzumelden, um eine Bestätigung oder Absage zu erhalten. Die Liste wird nach 25 Anmeldungen geschlossen. Eine Warteliste wird erstellt. Im Falle einer Verhinderung nach erfolgter Anmeldung wird um Absage gebeten, damit weitere Personen, die auf der Warteliste stehen, die Möglichkeit der Teilnahme haben.
Wegen COVID-19 haben die Ankündigungen und Termine nur einen vorläufigen Charakter. Kurzfristige Änderungen bitten wir unserer Homepage und der Tagespresse in der HNA zu entnehmen. Die Teilnehmer werden gebeten, die für COVID-19 geltenden Verhaltensregeln zu beachten und sich am Hörsaaleingang in Listen mit Name und Anschrift einzutragen.
06. November 2020
Prof. Dr. Kai Ruffing, Universität Kassel
Der Vortrag entfiel aufgrund der aktuellen Entscheidungen der Bundesregierung zur Corona-Krise
Für Mussolini und die faschistische Bewegung in Italien waren Rom und sein Reich ein wesentlicher Bezugspunkt der historischen Selbstvergewisserung, der Repräsentation eigener Herrschaft und der politischen Verargumentierung. Dies wird schon am Symbol der Faschisten, dem Rutenbündel (Fasces) der römischen Liktoren deutlich. Der Vortrag stellt dar, wie und auf welchen Gebieten der Alltagskultur Italiens Bezüge zur römischen Antike hergestellt und genutzt wurden, die bis heute auch im Stadtbild nahezu jeder italienischen Stadt, insbesondere aber dem Roms, sichtbar sind. Der Fokus wird dabei auf der Inszenierung der römischen Antike durch bauliche Veränderungen liegen, die bis heute wesentlich die Sicht auf Rom prägen. Hierdurch, wie auch durch andere Maßnahmen – wie die Feier des bimillennario der Geburt des Augustus und die damit verbundene Ausstellung – suchte sich Mussolini als ein neuer Augustus darzustellen, unter dessen Führung das Römische Reich wiedererstanden war. So wurden bei der Proklamation des italienischen Imperiums denn auch dezidierte Bezüge zu Augustus hergestellt.
Vortragssaal im Hessischen Landesmuseum
Hinweise zur Veranstaltungsreihe der MHK und zum Vortrag 06.11.2020
„Wegen COVID-19 begrenzte die Museumslandschaft Hessen Kassel die Zahl der Teilnehmer im Hörsaal auf 25 Personen. Daher bitten wir die Teilnehmer, sich frühestens eine Woche vor dem jeweiligen Vortrag anzumelden, um eine Bestätigung oder Absage zu erhalten. Die Liste wird nach 25 Anmeldungen geschlossen. Eine Warteliste wird erstellt. Im Falle einer Verhinderung nach erfolgter Anmeldung wird um Absage gebeten, damit weitere Personen, die auf der Warteliste stehen, die Möglichkeit der Teilnahme haben.
Wegen COVID-19 haben die Ankündigungen und Termine nur einen vorläufigen Charakter. Kurzfristige Änderungen bitten wir unserer Homepage und der Tagespresse in der HNA zu entnehmen. Die Teilnehmer werden gebeten, die für COVID-19 geltenden Verhaltensregeln zu beachten und sich am Hörsaaleingang in Listen mit Name und Anschrift einzutragen.
23. Oktober 2020
Dr. Christiane Lukatis, Museumslandschaft Hessen-Kassel
1808 begab sich der kunstinteressierte, äußerst wohlhabende Wilhelm von Blanckenhagen (Riga 1761 – Allasch 1840) mit seiner Familie auf eine mehr als dreijährige Bildungsreise, die ihn über Deutschland, Frankreich, Belgien, die Niederlande und die Schweiz bis nach Italien führte. In Rom, dem Sehnsuchtsort für Künstler aus dem Norden, erwarb er nicht nur Gemälde, Druckgraphik und Antiken, sondern bat auch deutsche, italienische, russische und baltische Künstler um eine Zeichnung für sein Stammbuch.
Stammbücher, die Vorläufer unserer heutigen Poesiealben, kamen im 16. Jahrhundert in Mode. Auf Reisen führte man die kleinformatigen Büchlein mit sich und bat neue Bekanntschaften oder bedeutende Persönlichkeiten um einen Beitrag.
Das bislang unpublizierte Blanckenhagen-Stammbuch, das im Frühjahr 2019 von der MHK erworben werden konnte, umfasst keine Textbeiträge, sondern über 30 Zeichnungen von zum Teil herausragender Qualität. Das Spektrum erstreckt sich von in Rom alteingesessenen Künstlern wie Bertel Thorvaldsen oder Joseph Anton Koch bis zu den gerade in Rom eingetroffenen Lukasbrüdern Johann Friedrich Overbeck und Franz Pforr. Wie Gottlieb Schick oder Christian Daniel Rauch stammen die meisten Künstler aus dem unmittelbaren Umfeld von Caroline von Humboldt.
Durch zahlreiche Quellenfunde kann die Reise der Familie Blanckenhagen und das Beziehungsgeflecht, das sie sich in Rom aufbauten, rekonstruiert werden. Der Vortrag stellt die Ergebnisse der Erforschung des Albums vor, die in die Ausstellung „Treffpunkt Rom 1810. Die Geschichte eines Künstlerstammbuchs“, Schloss Wilhelmshöhe, 2. Oktober 2020 – 24. Januar 2021, einflossen.
Der Vortrag erfolgt in Kooperation mit der MHK und der Kurhessischen Gesellschaft für Kunst und Wissenschaft
Vortragssaal im Hessischen Landesmuseum
An einem Tag im September 2020
Dr. Alexander Mlasowsky, Burgdorf
Die Durchführung des Vortrages entfiel aufgrund der Entwicklung der aktuellen „Corona-Krise“
12. Juni 2020
Konrad Nachtwey M. A., Kunsthistoriker und Museumsleiter a.D.; Kassel
Der Vortrag entfällt aufgrund der aktuellen „Corona Krise“.

Apostolischer Palast
Die Sixtinische Kapelle ist die berühmteste Kapelle des Apostolischen Palastes. Sie ist der Ort, an dem das Konklave abgehalten wird. Sie beherbergt einige der berühmtesten Gemälde der Welt.

Papst Sixtus VI
Ihr Name bezieht sich auf Papst Sixtus IV., unter dem sie zwischen 1475 und 1483 erbaut wurde.
Konrad Nachtwey war Offizier im Bundesgrenzschutz und Mitarbeiter der Deutschen Bundesbank mit Liebe zur Kunst schon von Kindesbeinen an. Zu dicht am Kriegsende, war dem Arbeiterkind zwar das Abitur möglich, aber kein Studium. Mit der Rente verwirklichte er seinen Jugendtraum und studierte Kunst- und Politikwissenschaften; nach einem Lehrauftrag arbeitete er über ein Lehrauftrag arbeitete er über ein Bildungsinstitut an Schulen, wurde VHS-Dozent und leitete 7 Jahre das „Museum der Schwalm“.
Saal der Volkshochschule Kassel, Wilhelmshöher Allee 21
15. Mai 2020
Dr. Alexander Mlasowsky, Burgdorf
Vortrag ist aufgrund der aktuellen „Corona-Krise“ entfallen.
Das Papsttum ist als politische Institution – verankert im Kirchenstaat – in der Geschichte insofern einzigartig, da es trotz einzelner struktureller und hierarchischer Änderungen seit über 1600 Jahren existiert und hinsichtlich der Dauer seiner Existenz mit keiner anderen Position zu vergleichen ist. Spaltungen, Exile, Gegenpäpste und fragwürdige Kirchenfürsten, wie Sergius III. (904-911) oder Alexander VI. Borgia (1492-1503), haben nicht gerade zum guten Ruf der katholischen Kirche beigetragen, aber dem innersten Kern des katholischen Glaubens letztlich nichts anhaben können. Das komplexe Thema erfordert in diesem Vortrag eine Konzentration auf spezielle Bereiche. Ohne in die Entwicklung der Religion oder Dogmengeschichte eindringen zu können, wird in knappen Skizzen die politische Geschichte des Papsttums von den Anfängen bis in die Neuzeit dargestellt, wobei anhand einzelner machtvoller Gestalten schlaglichtartig die Wendepunkte in der Kirchengeschichte aufgezeigt werden sollen. Ein Blick in die Kunstgeschichte mit einer Konzentration auf Rom wird den wechselvollen und spannenden Verlauf der Papstgeschichte unterstreichen.
Saal der Volkshochschule Kassel, Wilhelmshöher Allee 21
24. April 2020
Ein literarisch-(kunst)geschichtlicher Bilder-Streifzug
Klaus Kirmis, ReiseKunst, Osnabrück
Der Vortrag ist aufgrund der aktuellen „Corona-Lage“ entfallen.
Im Jahre 1786 befand sich der spätere „Dichterfürst“ Johann Wolfgang von Goethe in einer existenziellen Lebens- und Schaffenskrise: Beruflich hatte er sich als völlig mit bürokratischen Arbeiten überlasteter Minister am herzoglichen Hofe in Weimar in eine Sackgasse manövriert; viele seiner begonnenen literarischen Werke verstaubten außerdem seit Jahren unvollendet in den Schubladen und seine Beziehung zu Frau Charlotte von Stein erwies sich obendrein immer mehr als ziemlich perspektivlos.
Um zu genesen und um sich selbst wiederzufinden, floh Goethe schließlich nach Italien, in das Land, an das er seit frühester Kindheit unzählige sehnsuchtvolle Wünsche geknüpft hatte. Goethe, einer der interessantesten und vielseitigsten „Reisekünstler“ überhaupt, besuchte während seiner ersten „Italienischen Reise“ neben Verona, Venedig, Neapel, Pompeji auch das blühende Sizilien. Ein ganz besonderes Erlebnis war für ihn der zweimalige Aufenthalt in Rom – die uralte Metropole am Tiber erlebte er als die Stadt der Antike schlechthin. Er zeichnete und schrieb während des Reisens sehr viel und beschäftigte sich intensiv mit vielfältigsten, z. B. botanischen und geologischen Aspekten des Reiselandes.
Dieser Goethe-Abend beleuchtet die Hintergründe, den Verlauf und die Bedeutung von Goethes berühmtester Reise.
Erleben Sie, was Goethe während seiner berühmt gewordenen „Italienischen Reise“ erlebte, aber auch ignorierte!
Saal der Volkshochschule Kassel, Wilhelmshöher Allee 21
06. März 2020
Lesung
Die VDIG lädt mittlerweile zum 6. Lesemarathon ein und stellt diesmal das Werk „Il Gattopardo“ von Giuseppe Tomasi di Lampedusa in den Mittelpunkt. Ab 5. März 2020 wird damit die erfolgreiche Veran-staltungsreihe fortgesetzt, die (un)bekannte Werke und Autoren (wieder) in das Bewusstsein der Leser brachte und zur (Neu)Entdeckung einlud. 2019 war der Lesemarathon Alessandro Manzoni gewidmet, 2018 Giovanni Boccaccio, 2017 Umberto Eco, 2016 Johann Wolfgang von Goethe und 2015 Dante Alighieri.
Im Fokus steht die im September 2019 im Piper Verlag erschienene neue Übersetzung des Werkes von Burkhart Kroeber – „Der Leopard“. Der Übersetzer, der mit vielen Preisen ausgezeichnet, dem deutschen Publikum wie kein anderer die italienische Literatur durch seine Arbeit zugängig gemacht hat, arbeitet bei diesem Projekt eng mit der VDIG zusammen.
Es lesen: Christian Geselle – Oberbürgermeister der Stadt Kassel, Heidi de Vries, Helga Weber und Bernd P.R. Winter
Moderation: Andrea Boesken, Präsidentin der DIG Kassel e.V.
Für die wissenschaftliche Beratung wurde die renommierte Autorin und Kennerin italienischer Literatur Dr. Maike Albath gewonnen werden. Zudem unterstützt der Erbe und Adoptivsohn Tomasi di Lampedusas, Gioacchino Lanza Tomasi, den Lesemarathon.
Die Lesung erfolgt unter der Schirmherrschaft der Italienischen Botschaft in Berlin.
Saal der Volkshochschule Kassel, Wilhelmshöher Allee 21
21. Februar 2020
Dr. Alessandra Riva, Gießen
Basierend auf einigen Ergebnissen ihrer 2012 erschienenen Dissertation Traumboote nach Italien. Eine literatur- und kulturwissenschaftliche Untersuchung deutscher Italienschlager (Wilhelmsfeld: Gottfried Egert Verlag, 2012), wird Dr. Alessandra Riva das Publikum in die Welt der Italienschlager führen.
In Deutschland sind zahlreiche berühmte, in den Fünfziger und Sechziger Jahren komponierte Gesangstücke wie Capri-Fischer, Komm ein bisschen mit nach Italien oder Im Hafen von Adano immer noch populär. Auf deren Noten haben die Deutschen vor ein paar Jahrzehnten von Liebe, blauem Meer und Mandolinenklängen geträumt. Die Italienschlager sind aber nicht nur anspruchslose Unterhaltungsmusik, sondern spiegelten Gesellschaft und Geschichte wider und spielen eine wichtige Rolle in der deutschen Nachkriegszeit.
Dr. Riva wird zuerst in die Gattung des deutschen Schlagers und die Entstehung der verbreitetesten Italienvorstellungen in Deutschland mit ihrem kulturellen, historischen und gesellschaftlichen Hintergrund kurz einführen. Danach wird sie anhand von musikalischen Beispielen und Schlagertexten erläutern, an welchen Italiensignalen, typischen Themen und Allgemeinplätzen die Italienschlager zu erkennen sind und wie sie damit die erzählten Situationen und die Zuhörer nach einem idealisierten Italien projizieren.
Als Traumwelt der Liebe, der Musik, des Genusses, der malerischen Landschaften wurde Italien zu einem Mythos in den deutschen Italienschlagern, der zuerst einen Zufluchtsort für die Deutschen der Nachkriegszeit darstellte, später doch zu einem konkreten Reiseziel wurde. Trotz der Unannehmlichkeiten eines wirklichen Italienurlaubs und der weniger schönen Seiten des Landes bestand dieser Mythos in der deutschen Gesellschaft weiterhin und heutzutage besteht er immer noch.
Der Vortrag wird von einer PowerPoint-Präsentation mit Musik begleitet.
Saal der Volkshochschule Kassel, Wilhelmshöher Allee 21
Anschließend Jahreshauptversammlung
17. Januar 2020
Dr. Almut Mey, Berlin – Vortrag mit Digitalbildern
Die Provence ist die klassische Kulturlandschaft der am meisten romanisierten Provinz des ehemaligen Römischen Reiches. Noch heute zeugen in Nîmes und Orange Amphitheater und der riesige Aquädukt Pont du Gard von der einstigen Römerherrschaft. Eine gewaltige Totenstadt, von den Römern angelegt in Arles, trägt den romantischen Namen „Les Alyscamps“, auf Deutsch: „Die Elysischen Gefilde“.
Südlich von Avignon liegt die gigantische Aus-grabungsstätte der einstigen römischen Stadt Glanum mit ihrem bekannten Stadttor und Kenotaph.
Das Zisterzienserkloster Sénanque wurde bereits 1148 nach der Ordensregel des Hl. Bernard von Clairvaux gegründet und verlangte seinen Mönchen asketische Strenge ab. Seit 1988 gibt es dort wieder einige Mönche.
Eine historisch bemerkenswerte Region ist der Luberon. Von ihrer landschaftlichen Schönheit abgesehen, erlangte sie historische Bedeutung insbesondere in der im 16. Jahrhundert zunehmenden Verfolgung der Waldenser, einer Sekte, die als Häretiker betrachtet wurden.
Dichter hat die Provence angelockt und hervorgebracht. Vor allem aber hat ihr einzigartiges Licht zahlreiche Maler in ihren Bann gezogen. Einmalig und unvergesslich ist die Felsenfestung von Les Baux hoch über dem Ginsterland!
Saal der Volkshochschule Kassel, Wilhelmshöher Allee 21
06. Dezember 2019
Herr Reinhard Laszig, Kiel
Wenn Rotraud Degner schon vor fast 30 Jahren in ihrem Buch „So kocht Italien“ schreibt: „Die alte traditionsreiche Küche Italiens ist die modernste Küche Europas“, so hat das seinen Grund! Aber nicht nur dieser Feststellung geht der Bildervortrag nach, sondern auch all den anderen Dingen, die das Leben in „Bella Italia“ angeblich „süß“ machen. Und – was ist eigentlich „la dolce vita“? Ist es das „dolce far niente“ was Nordländer oft vermuten?
Gerade zur Weihnachtszeit geht der Vortrag von Herrn Laszig auf gesundheitliche, Freude bringende, kulinarische und sinnliche Genüsse ein. Herr Fellini lässt grüßen!!!
Saal der Volkshochschule Kassel, Wilhelmshöher Allee 21
Anschließend Weihnachtsfeier!
22. November 2019
Sandro Mattioli – Berlin
Einblicke in die Welt der organisierten Kriminalität
Mafia? Gibt es sie in Deutschland? Was kann man dagegen tun?
Nach dem Zweiten Weltkrieg herrschte in Deutschland ein Mangel an Arbeitskräften. Die Industrie warb daher Gastarbeiter an. Rund vier Millionen Italiener zogen in die Bundesrepublik. Mit manchen kam ein Problem ins Land, das lange nicht erkannt wurde: Die Mafia
Inzwischen hat sie Wurzeln geschlagen. Selbst in Kleinstädten findet man Vertreter der ‚Ndrangheta aus Kalabrien, der Camorra aus Neapel, der Cosa Nostra aus Sizilien und der Sacra Corona Unità aus Apulien. Die Bundesrepublik gilt der ‚Ndrangheta sogar als eigene Provinz.
Der deutsch-italienische Journalist und Autor Sandro Mattioli recherchiert und veröffentlicht seit Jahren im Bereich der organisierten Kriminalität.
In seinem Vortrag wird er auf die Entstehung der Mafia-Verbindungen, auf deren Aktivitäten in Deutschland und auf Möglichkeiten der Erkennung sowie deren Bekämpfung eingehen.
Der Blick auf Deutschland, die Problematik der gesellschaftlichen Anpassung und der unsichtbaren Tätigkeiten werden ebenso behandelt wie die Fragen des Rückhalts der Mafia in ihrem Umfeld und die der Geldwäsche, wenn die Mafia beispielsweise Millionen in Restaurants, Hotels und Immobilien investiert.
Damit widmen wir uns einem wichtigen, brisanten und höchst aktuellen gesellschaftspolitischen Feld deutsch-italienischer Beziehungen.
Unser Referent Sandro Mattioli studierte in Tübingen und Rom allgemeine Rhetorik, neuere Geschichte und empirische Kulturwissenschaft.
Er ist nicht nur investigativer Journalist und Buchautor, sondern engagiert sich auch als Vorsitzender für den Berliner Verein „mafianeindanke“.
08. November 2019
Dr. Justus Lange, Leiter der Gemäldegalerie Alte Meister, Kassel
Die Kasseler Gemäldegalerie Alte Meister bewahrt mit dem Werk Leda mit ihren Kindern von Giampietrino, einem der besten Schüler Leonardos, ein Schlüsselwerk zum Verständnis der Entwurfspraxis des großen Renaissancemeisters.
Thema ist die Liebesbeziehung zwischen Zeus und der Königstochter Leda. Der Göttervater, der in seiner wahren Gestalt keinen Erfolg bei ihr hat, nähert sich Leda schließlich in Schwanengestalt und betört sie durch seinen Gesang. Zwei Zwillingspaare gehen aus der Beziehung hervor. In verschiedenen Entwurfszeichnungen hat sich Leonardo mit dem Thema beschäftigt. Seine Schüler schufen auf dieser Grundlage verschiedene Gemälde, die weite Verbreitung fanden.
Der Vortrag stellt Leonardos Beschäftigung mit dem Leda-Mythos vor und geht dabei der Frage nach, warum bei dem Kasseler Gemälde als einziges kein Schwan zu sehen ist. Giampietrinos Leda steht im Zentrum der Ausstellung „Der Leda-Code. Meisterwerk voller Rätsel“, die vom 1.11.2019 bis 2.02.2020 in Schloss Wilhelmshöhe zu sehen sein wird.
18. Oktober 2019
Dr. Marina Detzel, Stuttgart
Matera befindet sich in der Basilikata, einer noch kaum bekannten Region Italiens. Was Wenige wissen: Das bereits seit der Jungsteinzeit besiedelte Gebiet gilt als eine der ältes-ten Städte der Welt. Die lukanische Stadt, die nicht zufällig auch „das zweite Betlehem“ genannt wird, hat neben ihren berühmten „Sassi“ noch eine vielfältige Geschichte anzu-bieten und eine vor Kultur pulsierende Gegenwart.
Zusammen mit Dr. Marina Detzel, Leiterin der Sprachschule Parli-Amo in Stuttgart, entdecken wir heute Abend die europäische Kulturhauptstadt 2019, die im tiefen Süden Italiens liegt. Der Lichtbildvortrag geht auf die Spuren berühmter Reisender, die sich für den Mezzogiorno, insbesondere für die Basilikata, interessiert haben. Dabei wird die Referentin sowohl die Geschichte als auch einige wichtige Sehenswürdigkeiten angehen. Weiter geht es mit Matera selbst, mit ihrer Rolle zwischen Vergangenheit und Gegenwart, ihren Kulturgütern, Einwohnern und Traditionen.
06. September 2019
Hellmut Müller, Düsseldorf
Zypern liegt als Vorposten Europas im östlichen Winkel des Mittelmeeres, wobei das türkische Festland 65 km und das syrische nur 95 km entfernt ist. Hier berühren sich seit Jahrtausenden die kulturellen Strömungen von Orient und Okzident.
Die fruchtbare Insel, vor deren Gestaden die Liebesgöttin Aphrodite nach antikem Mythos dem Schaum entstieg, bietet mit ihren vielfältigen Landschaftsformen wahrlich eine göttliche Kulisse.
Byzantiner, Griechen, Römer, Araber, Lusignans, Venezianer, Osmanen und Briten, sie alle haben die Geschichte der Inselrepublik bestimmt.
Zypern kam durch dynastische Verbindungen an Venedig: 1468 heiratete Caterina Cornaro König Jacob II. von Lusignan. Als ihr Mann und ihr Kind 1474 starben, wurde sie zur Königin von Zypern; 1489 übergab sie die Insel an die Republik Venedig. Die venezianische Herrschaft dauerte nur 82 Jahre (1489 – 1571) und endete durch ständige kriegerische Auseinandersetzungen mit den Osmanen.
Zeugnis hiervon sind bis heute die mächtigen Festungsanlagen von Nikosia, Kyrenia und Famagusta, wobei der venezianische Generalgouverneur Marcantonio Bragadin bei erfolgloser Verteidigung ein schreckliches Schicksal erleiden musste.
Ansonsten besticht die Epoche in künstlerischer Hinsicht durch die zweite byzantinische Blütezeit auf Zypern.
Heute prägt darüber hinaus die Zweiteilung der Insel nach der türkischen Besetzung von 1974 das Leben der Inselbewohner und trennt mit der von der UN bewachten Demarkationslinie das türkisch besiedelte Nordzypern vom griechisch besiedelten Süden.
Der Vortrag vermittelt einen Eindruck der Insel „Wo die Götter Urlaub machen“.
14. Juni 2019
Dr. Justus Lange, Leiter der Gemäldegalerie Alte Meister, Kassel
Den höchsten jemals für ein Gemälde bezahlte Preis erzielte im November 2017 ein „Salvator Mundi“ von Leonardo da Vinci. Knapp 450 Millionen Dollar ließ sich das Emirat Abu Dhabi das Werk kosten, wo es im dortigen „Louvre Abu Dhabi“ bald zu sehen sein wird. Dabei stellt der astronomische Preis die durchaus berechtigten Zweifel an der Eigenhändigkeit des Werkes in den Schatten. Wer möchte bei dieser Summe noch an der Echtheit zweifeln?
Mit dem „Da Vinci Code“ gelang Dan Brown nicht nur ein international gefeierter Bestseller. Auch die mit Tom Hanks prominent besetzte Verfilmung spielte dreistellige Millionenbeträge in die Kassen.
Beide Ereignisse haben neben den enormen Geldsummen eines gemeinsam: Sie bedienen unsere Vorstellung des rätselhaften Genies. Mal sind es verschlüsselte Botschaften im Werk des Künstlers, mal ist es ein lange verschollenes Meisterwerk, das plötzlich auftaucht. Der Hype ist charakteristisch für den bis heute ungebrochen andauernden Ruhm des großen Renaissancemeisters. Leonardo da Vinci, dessen 500. Todestag sich 2019 jährt, ist neben Michelangelo der Inbegriff eines Universalgenies – Maler, Bildhauer, Architekt und Erfinder, ein ruheloser Geist voll ungebändigter Kreativität, den es selten nur an einem Ort hielt. Häufig brachten erst seine Schüler das zu Ende, was er erdacht hatte.
Der Lichtbildervortrag bietet einen Überblick über Leonardos Schaffen und versucht, einen Blick hinter den Mythos zu werfen: Was wissen wir eigentlich über Leonardo?
Saal der Volkshochschule Kassel, Wilhelmshöher Allee 21
10. Mai 2019
Barbara Peters, München
…genießt den Ruf eines kulinarischen Paradieses, als Heimat der weißen Trüffel sowie von Barolo und Barbaresco, den Königen unter Italiens Weinen. Die bodenständige Region im Nordwesten Italiens ist hufeisengleich von den Alpen umschlossen, die hier mit ihren höchsten Gipfeln aus der Ebene aufragen. Seit jeher Durchgangsland zwischen Frankreich und Italien, entwickelte sich das Piemont zu einer großartigen Kulturlandschaft. Seine historische Rolle spielte es auch als Vorkämpfer der Einigung Italiens.
Vom Mittelalter künden zwar keine spektakulären Dome, dafür kleine, oft versteckt liegende und der Natur verbundene Abteien, Burgen und Schlösser – ausgekleidet mit Fresken, Tapisserien oder Gemäl-den. Einzigartig sind auch die Sacri Monti, die Wallfahrtsberge der Barockzeit – einer Zeit, in der das Piemont seinen größten Beitrag zur europäischen Kunstgeschichte durch kühnste Architekturlösungen geleistet hat.
Turin, die Metropole Piemonts, bildet einen Höhepunkt europäischer Städtebaukunst, ihre Monumente und Museen machen sie zu einer der großen Kunststädte Italiens.
Saal der Volkshochschule Kassel, Wilhelmshöher Allee 21
05. April 2019
Dr. Rainer Grimm, Hannover
Die Renaissance hat in Venedig einen anderen Verlauf genommen als etwa in Florenz. Der enge Kontakt zu Konstantinopel, das die Venezianer 1204 erobert und geplündert hatten, hatte der Stadt schon früh einen anderen Zugang zur Antike geöffnet. Daher hatten venezianischen Maler auch andere Vorbilder und unterschieden sich von denen, für die etwa die antike Kunst Roms maßgebend war.
Unter dem Titel: ‚Tizian und die Renaissance in Venedig‘ widmet sich das Städel Museum in Frankfurt in diesem Jahr diesem Thema. Die DIG Kassel hat dazu eine Fahrt organisiert, und am 5. April wird Dr. Rainer Grimm einen Vortrag unter diesem Thema anbieten.
Die eigentliche Renaissance in der Malerei begann in Venedig mit der Familie der Bellini. Als Tizian Ende des 15. Jahrhunderts nach Venedig kam, lernte er zunächst bei ihnen. Dort lernte er auch Giorgione kennen, beide entwickelten bald eine völlig neue Malweise.
Giorgione starb schon sehr jung, so war es Tizian, der auf die nachfolgende Generation – etwa auf Sebastiano del Piombo, Lorenzo Lotto, Jacopo Tintoretto oder Paolo Veronese großen Einfluss hatte.
Den venezianischen Künstlern wurde von dem Florentiner Giorgio Vasari schon im 16. Jahrhundert vorgeworfen, dass sie zwar sehr gut malen könnten, es mangele ihnen aber an zeichnerischer Qualität.
In dem Vortrag wird aber deutlich werden, dass das so nicht stimmt – die venezianischen Künstler konnten durchaus sehr gut zeichnen.
Saal der Volkshochschule Kassel, Wilhelmshöher Allee 21
01. März 2019
C. A. B.
„Es gibt über Venedig bekanntlich nichts mehr zu sagen“, meinte einmal der irisch-amerikanische Schriftsteller Henry James. Und nun doch ein weiterer Vortrag?
Es ist doch wirklich schon alles geschrieben und gesagt worden!
Sinn dieses Vortrages soll es nicht sein, Bekanntes zu wiederholen oder zu vertiefen, sondern die einzigartige mystische Atmosphäre der Lagunenstadt, die wie keine andere Stadt Schönheit, Sinnlichkeit und Vergänglichkeit verkörpert, durch eher unbekannte Örtlichkeiten und Schauplätze, durch Anekdoten und Legenden zum Leben zu erwecken.
Dabei darf der historische venezianische Karneval, der wie kein zweites Fest g
Geheimnisvolles und Unergründliches beinhaltet, natürlich nicht fehlen.
Einen besonderen „Leckerbissen“ dürfte auch das Bildmaterial darstellen, das ganz auf das Thema zugeschnitten wurde und zum Teil in den dunklen, nebligen Jahreszeiten oder zur Nachtzeit gefertigt wurde.
Saal der Volkshochschule Kassel, Wilhelmshöher Allee 21
Anschließend Jahreshauptversammlung mit Vorstandswahlen
15. Februar 2019
Dr. Alexander Mlasowsky, Burgdorf
Romantisierende Gemälde des späten 18. und 19. Jahrhunderts bieten gerne einen spezifischen neuzeitlichen Blick auf Italien und besonders auf die Antike. Die mit Grasbüscheln bewachsenden Ruinen vermitteln eine etwas morbide Sehnsucht, aber auch eine glühende Verehrung der glorreichen Zeit des Römischen Reiches. Eine einseitige Betrachtung! Was würde passieren, wenn wir die Blickrichtung umdrehen? Was würde ein Römer aus der Kaiserzeit in unserer heutigen Zeit aus seinem Alltagsleben wiederfinden? Wir können ihn nicht fragen, aber uns bemühen, selbst herauszufinden, was sich von der etwa 1500 Jahre zurückliegenden römischen Kultur bis in die heutige Zeit hinübergerettet hat.
Dieser Vortrag soll erste Gedenkanstöße dazu liefern. Ein Blick mit Augenzwinkern.
Saal der Volkshochschule Kassel, Wilhelmshöher Allee 21
Freitag, 1. Februar 2019, Beginn 19:00 Uhr – im Grimms Bistro
Werner Dissertori, Tramin
Nach zwei Jahren ist Werner Dissertori wieder in Kassel zu Gast. Gern erinnern wir uns noch an seine temperamentvollen Ausführungen von vor zwei Jahren. Dieses Mal wird er von seinem Vater begleitet.
Werner Dissertori, langjähriger Bürgermeister der Gemeinde Tramin, unterhält nicht nur in Tramin auf dem „Plattenhof“ ein Weingut, sondern auch seit kurzem dort ein Hotel.
Er wird einen Vortrag über Land und Leute in Südtirol sowie über die aktuelle politische Situation in Italien halten und währenddessen auch eine bestimmt wieder sehr unterhaltsame Weinverkostung einbauen.
Er wird Speck und Schüttelbrot sowie folgende Weine zur Verkostung mitbringen: Müller Thurgau, Eigenbaugewürztraminer vom Plattenhof, Gewürztraminer Nussbaumer, Südtiroler Vernatsch, Lagrein dunkel.
Kostenbeitrag (incl. Wasser) pro Person
18. Januar 2019
PD Dr. Friedhelm Scharf, Oldenburg
Lichtbildervortrag mit Filmausschnitten
Die Geschichte der italienischen Malerei besitzt in Pier Paolo Pasolinis filmesthetischem literarischen Entwurf eine fundamentale Bedeutung. Zudem ist die persönliche Identifikation des Regisseurs mit dem künstlerischen Erbe der Malereigeschichte unverkennbar.
Auf diesen Zusammenhang wird der Vortrag anhand der frühen Filme Pasolinis ein interessantes Licht werfen.
Pasolini bezeichnete sich selber als Märtyrer -Regisseur, wobei er provokanter Weise soziale Mißstände anprangerte und für gesellschaftliche ausgegrenzte Menschen eintrat.
Hiermit dürfte auch seine bis heute nicht aufgeklärte Ermordung in Zusammenhang stehen.PD DR. Friedhelm Scharf studierte Kunstgeschichte und Philosophie an den Universitäten Kassel und der Università degli Studi Siena. Nach jahrelangen Forschungstätigkeiten in Italien hatte er zahlreiche Lehraufträge bzw. Dozenturen an den Universitäten Kassel, Göttingen und Paderborn für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte. Der Referent arbeitet und lebt heute in Oldenburg.
Saal der Volkshochschule Kassel, Wilhelmshöher Allee 21